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BERLINER WIRTSCHAFT 11/17

W

ir schaffen 14.000 neue

Wohnungen im Jahr

und brauchen 20.000.

Da geht die Schere

auseinander. Das heißt, wir müssen bau-

en, bauen, bauen“, so lautete das Fazit von

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder am

Ende des Wirtschaftspolitischen Früh-

stücks mit Stadtentwicklungssenatorin

Katrin Lompscher am 20. Oktober. Und

die Senatorin ergänzte: „Ja, wir brauchen

Wohnungsneubau ohne Frage, aber auch

ein differenziertes Angebot.“

Und darum ging es im Kern bei der

Frühveranstaltung: Die Konkurrenz um

nur einmal gestalten.“ Die Senatorin: „Wir

haben immer den ‚Sofort‘-Anspruch im

Kopf, aber das geht beim Bauen nun mal

nicht: Es geht nur im Team und mit Ko-

operationskultur.“ Wie sich im Lauf des

Morgens herausstellte, wird auf allen

Ebenen kooperiert – Senat und Bezirke,

Senatsgremien mit Bürgerbeteiligungen

usw. Undwo es trotzdemnoch nicht aus-

reicht, soll und muss das Gespräch inten-

siviert werden. Ohne dieses Ringen um

den „richtigen“ Weg sind Stadtentwick-

lung und Bebauungsplanung nicht in den

Griff zu bekommen.

„Stadt heißt nicht nur Wohnen, auch

Berlins wachsende Wirtschaft braucht

Platz“, mit diesem Zitat von Katrin Lomp-

scher hatte IHK-Präsidentin Dr. Beatrice

Kramm die rund 150 Zuhörer des Früh-

stücks im Ludwig Erhard Haus begrüßt

– und festgestellt, dass die Unternehmer-

schaft und die Senatorin offenbar diesel-

be Zielsetzung haben, aber über den Weg

dorthin nicht ganz einig sind.

Zurück auf vertrautem Terrain

In ihrer einleitenden Vorstellung erin-

nerte die Gastgeberin daran, dass Lomp-

scher schon von 2006 bis 2011 Senato-

rin für Umwelt und Verbraucherschutz

war, von 2011 bis 2016 Mitglied im Abge-

ordnetenhaus von Berlin, stellvertreten-

de Fraktionsvorsitzende (Die Linke) und

Sprecherin für Stadtentwicklung, Bauen

und Wohnen. Seit Dezember 2016 gehört

sie nun als Senatorin für Stadtentwick-

lung undWohnen dem Senat Müller II an.

Und damit ist sie zurück in ihrem eigent-

lichen fachlichen Umfeld: Nach dem Ab-

itur wurde sie zur Baufacharbeiterin aus-

Termin mit Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher bei der IHK machte deutlich: Senat und

Unternehmerschaft wollen eigentlich dasselbe, nur mit anderen Prioritäten

»

Von Christine Nadler

Mehr Bauen ist das Ziel – aber

wer erhält die Flächen?

WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK

FOTO: AMIN AKHTAR

knappe Flächen in der Stadt ist groß, pri-

vate Investoren und Bauherren setzen an-

dere Prioritäten als städtische Bau- und

Wohnungsgesellschaften, die Anzahl der

gebautenWohnungen reicht noch immer

nicht, und die Baufortschritte sind zu ge-

ring. Ein ernstes Thema mit vielen Facet-

ten, die alle berücksichtigt werden müs-

sen. Und wie Eder an Katrin Lompscher

adressiert formulierte: „Ihr Ressort ist das

spannendste, das man zurzeit im Ber-

liner Senat haben kann. Wir haben eine

‚Boomtown‘ mit unterschiedlichsten An-

forderungen der einzelnen gesellschaftli-

chen Gruppen, aber man kann diese Stadt

IHK-Gast: Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (M.) mit Dr. Beatrice Kramm und Jan Eder

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