IHK AKTUELL & SERVICE
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BERLINER WIRTSCHAFT 11/17
Medaille für
Menschenliebe
Die IHK Berlin und die Handwerkskammer Berlin ehren
einmal im Jahr Unternehmen für ihr soziales Engagement mit
der Franz-von-Mendelssohn-Medaille
»
Von Christine Nadler
Stephan Schwarz (l.) und
Dr. Beatrice Kramm (r.)
mit den Preisträgern
Christina Claußen,
Dr. Ulrich Karpenstein (M.)
und André-Patrice Kleine
T
ue Gutes und rede dann dar-
über, das ist auch unser Mot-
to beim Mendelssohn-Preis“,
erklärte IHK-Präsidentin Dr.
Beatrice Kramm bei der Verleihung Mit-
te Oktober im „Tagesspiegel“-Haus. Der
Verlagwar neuer Gastgeber derVeranstal-
tung. Für ihr besonderes soziales Engage-
ment wurde die Werbeagentur Zitrus-
blau GmbH mit der Franz-von-Men-
delssohn-Medaille geehrt. Das 1989
gegründete Unternehmen beschäftigt 17
Mitarbeiter und übernimmt seit vielen
Jahren soziale Verantwortung und ist ein
gutes Beispiel für gelungene Inklusion.
Für den erkrankten Geschäftsführer
Martin Keune nahm der Berliner Rechts-
anwalt Dr. Ulrich Karpenstein die Urkun-
de entgegen. Karpenstein und Keune ha-
ben 2015 denVerein „Refugee Godparents
of Syria“ gegründet und helfen Familien
von Flüchtlingen, legal und sicher nach
Deutschland zu kommen. DieVereinsmit-
glieder verbürgen sich als Paten für den
Unterhalt dieser Menschen.Weiterhin hat
Zitrusblau dieAusbildung eines Schwerst-
behinderten in der Agentur gegen büro-
kratische Widerstände durchgesetzt und
beschäftigt ihn noch heute.
Die Franz-von-Mendelssohn-Urkunde
und -Medaille sind verbunden mit 5.000
Euro Preisgeld, die von Handwerkskam-
mer-Präsident Stephan Schwarz und
der IHK-Präsidentin überreicht wurden.
Der Gewinner und die Platzierten waren
von einer Jury aus Wirtschafts- und Me-
dienvertretern aus über 30 Bewerbern
ermittelt worden. Die Medaille erinnert
an den früheren IHK-Präsidenten Franz
von Mendelssohn und wird seit 2005
vergeben.
Auf den mit 3.000 Euro dotier-
ten zweiten Platz wählte die Mendels-
sohn-Jury die Kleine Reinigungs- und
Dienstleistungsgesellschaft mbH. Sie bie-
tet gezielt jungenMenschen aus schwieri-
gem familiärem Umfeld eine Chance auf
eine Berufsausbildung und unterstützt die
Azubis bis zum Ausbildungsziel. Außer-
dem gehen die Gewinne des Unterneh-
mens in eine gemeinnützige Stiftung, mit
der soziale Projekte gefördert werden und
die in Bildung und Gesundheit investiert.
Engagement lohnt
sich – es lebt von
Gemeinsamkeit und
Kreativität.
DR. BEATRICE KRAMM
Präsidentin der IHK Berlin
Dritter und mit 2.000 Euro belohnt wur-
de die Pfizer Deutschland GmbH. Die-
ses Unternehmen stellt seit neun Jahren
Mitarbeiter frei, damit sie sich für ver-
schiedene soziale Projekte während der
Arbeitszeit engagieren können. Mehr als
700 Mitarbeiter haben mittlerweile über
2.800 Stunden Engagement geleistet. Da-
rüber hinaus arbeitet die Firma eng mit
der Caritas Berlin zusammen, kocht bei
der Kältehilfe wöchentlich eine gesun-
de Mahlzeit und spendet für Obdachlose.
Schwarz sagte bei der Preisverleihung:
„Wir wollen zeigen, wer in unserer Stadt
etwas anschiebt, wer etwas bewegt und
wer sich für diejenigen einsetzt, die nicht
auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“
Dr. Beatrice Kramm ermutigte die Unter-
nehmen, sich für die Gesellschaft einzu-
setzen: „Engagement lohnt sich – es lebt
von Gemeinsamkeit und Kreativität.“
FOTO: KERSTIN JANA KATER