der öffentliche Personennahverkehr: „In Schen-
kendorf sind wir fünf Kilometer vom S-Bahnhof
Königs Wusterhausen entfernt“, erklärt Gabriele
Köstner. „Passende Nahverkehrsangebote gibt es
hier nicht. Unsere Mitarbeiter sind auf sich allei-
ne gestellt, siemüssen die gesamte Strecke ab dem
Bahnhof mit demFahrrad fahren.“ Nach Überzeu-
gung der engagierten Unternehmerin müsste ins-
besondere die Politik den Großraum viel mehr in
Szene setzen. „Wir haben ein Mobilitätsbedürfnis,
und das könnte prima erfüllt sein, wenn ich die In-
frastruktur in Ordnung bringe, das Angebot an öf-
fentlichen Verkehrsmitteln ausbaue und Stellflä-
chen für Park&Ride schaffe“, schlägt sie vor. „Ich
behaupte sogar: Wenn es in der Region schnel-
le Bahnverbindungen geben würde, hätten wir in
Berlin keinWohnungsproblem.“
Dieser grundsätzlichen Kritik schließt sich
Christian Wiesenhütter, stellvertretender Haupt-
Calimoto GmbH
Luca Osten,
Sebastian Dambeck,
Hans-Joachim
Allenfort (v. l.),
Gründer
Das Potsdamer
Start-up hat eine
Motorrad-App
entwickelt, mit
deren Hilfe sich
Biker untereinander
vernetzen können
Das junge
Unternehmen
beschäftigt Mit-
arbeiter aus Berlin
und Brandenburg
geschäftsführer der IHK Berlin, an: „Ausgeprägte
Verflechtungen undAbhängigkeiten innerhalb der
Region werden momentan nicht ausreichend re-
flektiert. Es fehlt die Bereitschaft, die Region als
Ganzes in den Fokus zu rücken.“ Entsprechend for-
dert er mehr Kommunikation und Zusammenar-
beit in der Metropolregion Berlin-Brandenburg.
Wie sich gemeinsame Metropolenräume erfolg-
reich entwickeln lassen, lässt sich anderswo in
Deutschland beobachten. Ein Beispiel ist Hamburg.
„Der Erfolg einer guten Zusammenarbeit, deren
Grundprinzip die Freiwilligkeit ist, fußt auf einer
Kultur des vertrauensvollen und aktiven Miteinan-
ders“, weiß Jakob Richter, Leiter der Geschäftsstel-
le der Metropolregion Hamburg (siehe Interview).
„Gemeinsam können die Stärken und Chancen der
Teilräume wirkungsvoller entfaltet und vorhande-
ne Schwächen und Risiken besser gemeistert wer-
den.“ Man muss damit nur ernsthaft beginnen.
Wir sehen
beide Länder
als eine
Metropol-
region an,
von der beide
profitieren.
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