Table of Contents Table of Contents
Previous Page  30 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 30 / 68 Next Page
Page Background

BERLINER WIRTSCHAFT 03/18

30

IHK AKTUELL & SERVICE

Güter, Personen, Lasten: Lutz Petzold ist bundesweit einer der wenigen Sachverständigen für Aufzüge

und Fahrtreppen. In Berlin hat er derzeit viel zu tun

»

Von Christina Nawrocki

Damit es sicher aufwärts geht

I

n einer Metropole, die immer auf-

wärts strebt, ist ein Experte wie

Lutz Petzold ständig imEinsatz: Der

studierte Dipl.-Ing. für Fördertech-

nik ist seit 2002 öffentlich bestellter und

vereidigter Sachverständiger für Aufzü-

ge und Fahrtreppen. Kürzlich hat er sein

Büro von Dresden nach Berlin verlegt, da

die Menge der Aufträge seine häufige An-

wesenheit in der Metropole erforderte.

Innere Logistik muss stimmen

Hier kontrolliert er Einbau und Funkti-

onsweise von Aufzuganlagen im Hoch-

hausbestand von Berlin-Mitte, im Mär-

kischenViertel oder amPotsdamer Platz.

Neben klassischen Personenaufzügen

begutachtet Petzold Panorama-, Schiffs-,

Kaufhaus-, Turm- und Trockendock- so-

wie Lastenaufzüge, etwa in Kranken-

ter der ganze Organismus zum Erliegen.“

Dies könne zu erheblichen wirtschaft-

lichen Einbußen führen.

Wartungsarbeiten an den Anlagen

erledigt in der Regel eine Servicefirma.

Lutz Petzold kommt meist erst bei Kon-

flikten zwischen Verwender und Produ-

zent bzw. Wartungsfirma zum Einsatz.

Dann begutachtet er Mängel und Schä-

den. Oder er berät die Verwender wäh-

rend des Betriebs der Anlagen. Dass

er dabei firmenneutral auftritt, ist ihm

wichtig und war ein wichtiger Beweg-

grund, Sachverständiger zu werden. Auf

diese Weise könne er seine Fachkompe-

tenz am besten zum Einsatz bringen.

Jetzt auch Autoaufzüge im Fokus

Konfliktfälle gibt es viele: „Häufig wer-

den Standardaufzüge eingebaut, ohne

dass Besonderheiten eines Gebäudes be-

rücksichtigt werden, hierunter oft Trep-

penschrägaufzüge, sogenannte Treppen-

lifts“, berichtet Petzold. Oder es werde

eine Aufzuganlage ausgewählt, „die zwar

dem niedrigsten Angebotspreis ent-

spricht, sich jedoch für ein Gebäude als

unwirtschaftlich erweist und imExtrem-

fall die Sicherheit der Nutzer gefährdet“.

Relativ neu im Spektrum seien Autoauf-

züge inWohnhäusern.

Auch mit den beliebten Berliner Ju-

gendstil-Aufzügen hat Petzold seine Er-

fahrungen gemacht. „Sie sind meist echte

beständige Wertarbeit und besitzen eine

unverwüstliche Mechanik. Im Bestfall

werden sie behutsam den Möglichkeiten

heutiger Fahrstuhltechnik angepasst, oh-

ne die Sicherheitsstandards zu gefähr-

den.“ So könne auch den Vorgaben von

Denkmalschutz und Brandschutz gefolgt

werden. Fachlich hält sich Petzold durch

Weiterbildungen fit, auch lerne er immer

noch hinzu, wenn er Aufzuganlagen in

anderen Ländern besichtigt.

FOTO: OLIVER DE WEERT

Sachverständiger für

Aufzüge: Lutz Petzold

ist im gesamten

Bundesgebiet unterwegs

Aufzüge sind

so etwas wie die

Hauptschlagader

vieler Gebäude.

LUTZ PETZOLD

Sachverständiger für

Aufzüge und Fahrtreppen

häusern oder Hotels. Der reibungslose

Ablauf solcher Institutionen hängt ent-

scheidend von der inneren Logistik der

Einrichtung ab. „Aufzüge sind so etwas

wie die Hauptschlagader vieler Gebäu-

de. Arbeiten sie nicht, so kommt mitun-