Table of Contents Table of Contents
Previous Page  36 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 36 / 68 Next Page
Page Background

36

AUS- & WEITERBILDUNG

BERLINER WIRTSCHAFT 11/17

Haben Sie schon mal Dreijährige gefragt:

„Was willst du später werden?“. Dann

kennen Sie auch die herrlichen Antwor-

ten: „der größte und stärkste Mann der

Welt“, „Feuerwehrmann“, „Tierärztin“

oder „so wie Mama“. Wir schmunzeln

dann. Doch irgendwann erkennen Kin-

EXZELLENTE BERUFSORIENTIERUNG

Ausgezeichnet: Berliner

Schulen, die denWeg weisen

Vertreter des Gymnasiums Tiergarten, der Schule am Königstor, der Kurt-Tucholsky-Schule und des

Werner-von-Siemens-Gymnasiums, die für ihr pädagogisches Konzept ausgezeichnet wurden

FIT-SEMINARE

IHK-Training für erfolgreiche Ausbildung

Wie wichtig ein Berufsabschluss ist, war

vielen der Teilnehmer am diesjährigen

IHK-Tagesseminar „Fit für die Berufsaus-

bildung“ vorher klar. Weniger bewusst

war ihnen dagegen, was sie selbst zu

einem guten Ausbildungsverlauf beitra-

gen können. Rund 500 Azubis von über

100 Unternehmen nutzten das IHK-Trai-

ningsangebot und bekamen viele wert-

volle Tipps für eine erfolgreiche Ausbil-

dung. Auch der Erfahrungsaustausch, das

Kennenlernen und die unterhaltsame Art

der Trainerin Carmen Penna kamen bei

den Teilnehmern gut an.

In Gesprächen amRande zeigte sich, dass

die jungen Leute einige Zusammenhänge

in der dualen Ausbildung nicht kannten.

Ein Vertrag regelt eben nicht nur Rechte,

sondern auch Pflichten: Schwänzt man

etwa die Berufsschule oder informiert

den Chef nicht rechtzeitig bei Krankheit,

ist der Ärger programmiert. Die Aufklä-

rung durch die Kammer wird von den

Betrieben geschätzt. Auch „die Azubis

waren begeistert, und das Erlebenmit an-

deren hat ihnen den Start sehr erleich-

tert“, soAngela Oester vomAnnedore-Le-

ber-Berufsbildungswerk Berlin.

Auch für Ausbilder bietet dasselbe Se-

minar die Möglichkeit, ihr Wissen zu

aktualisieren. Rund 150 Betriebe haben

das Angebot genutzt, auch, weil sie den

branchenübergreifenden Erfahrungs-

austausch schätzen. Azubis mit den alten

Prüfungsaufgaben gut auf den Abschluss

vorzubereiten oder den Ausbildungsplan

vomVorgesetzten nicht noch geändert zu

bekommen, sind Beispiele für Teilneh-

merbeiträge. „Die Teilnahme schafft ei-

nenWissensrahmen, auf demman leicht

aufbauen kann“, berichtet Laura Heck-

mann, Walter Schulze GmbH.

‹ DU

der ihre Grenzen, neue Wünsche ent-

stehen. Und eine gute Schule hilft ihnen

dabei, sich zu orientieren. Eine sehr gu-

te Schule geht sogar weiter und gibt den

jungen Menschen Hilfestellungen und

nimmt Berufsorientierung als pädago-

gischen Auftrag ernst. Mitte September

wurden vier Schulen im Louise-Schrö-

der-Saal des Roten Rathauses dafür aus-

gezeichnet, dass sie exzellente Berufsori-

entierung an ihrer Schule umsetzen.

Das Qualitätssiegel wird seit 2014

von der Senatsbildungsverwaltung,

der IHK Berlin, der Handwerkskam-

mer, der Regionaldirektion für Arbeit,

der Vereinigung der Unternehmens-

verbände und dem Verband der frei-

en Berufe verliehen. Das Verfahren ist

aufwendig, und von zehn Schulen, die

sich 2016/17 beworben haben, wur-

den nur sieben auditiert, ausgezeich-

net wurden letztlich vier: das Gymnasi-

um Tiergarten, Mitte, die Schule am Kö-

nigstor, Friedrichshain-Kreuzberg, die

Kurt-Tucholsky-Schule, Pankow, und

das Werner-von-Siemens-Gymnasium,

Steglitz-Zehlendorf.

Für die IHK Berlin hielt Vizepräsident

Tobias Weber eine Laudatio und hob da-

rin hervor: „Die Umsetzung einer fächer-

übergreifenden Berufsorientierung ge-

lingt nur wenigen so gut. Die ausgezeich-

neten Schulen haben verstanden, dass

es in der Schule nicht nur um schnödes

Fachwissen geht, sondern dasswir unsere

Kinder in die Schule schicken, um sie für

das Leben zu bilden und sie vorzuberei-

ten auf das Leben danach.“

‹ BRAN

FOTO: JUDITH AFFOLTER