Berliner Wirtschaft 1/2021

D er Erfolg ist beachtlich gewesen. „Wir konnten unsere Effektivität um bis zu zehn Prozent erhöhen“, sagt Axel Zawie- rucha mit Blick auf das Krisen-Jahr 2020. Der Geschäftsführer der Internetworriers GmbH schaffte es gemeinsam mit seinem 21-köpfigen Team, mehr neue Kunden zu gewinnen – und gleichzeitig weniger für die Akquise auszugeben. Das lag entscheidend an einem in die internen Prozesse der Berliner Online-Marketing-Agentur integrierten CRM-System, das die Kundenbezie- hungen – vomMarketing über den Verkauf bis hin zur Bestandspflege – virtuell steuert. Die Digitalisierung wichtiger Unternehmens- prozesse hat einen Schub bekommen. Das liegt teils an der Pandemie, viele Beschäftigte haben von zu Hause aus gearbeitet. Damit das reibungs- los und sicher funktioniert, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein (siehe „Checkliste“ rechts). Das gilt auch für andere Bereiche. Viele Entscheider haben ihre Absatzkanäle in den ver- gangenenMonaten um einenWeb-Shop erweitert und machen ihn mithilfe von Online-Marketing zusehends bekannter. Diplom-Kommunikationswirt Zawierucha empfiehlt, einen Online-Shop nutzerfreundlich aufzubauen und bei den Inhalten auf Suchma- schinenoptimierung zu achten. Auch müssen die Aktivitäten der Besucher auf den firmenei- genen Online-Seiten datenschutzkonform erfasst werden. Sobald das Projekt umgesetzt ist, rät das Mitglied des IHK-Branchenausschusses Digitale Wirtschaft, die angebotenen Produkte in der Zielgruppe aktiv publik zu machen. Aus seiner Erfahrung erweist sich das Schalten vonWerbung über Google Ads als Erfolg versprechend. Wenn ein Kunde dann den Online-Shop besucht, ist es wichtig, diesen Kontakt nachverfolgen zu kön- nen. Dieser sogenannte Lead sollte automatisch in das firmeneigene CRM-System laufen, um die Daten weiter nutzen zu können. Für welche Lösung man sich in demRahmen entscheidet – etwa von Salesforce, HUBSpot oder Microsoft Dynamics: „Die Kosten für das CRM- Tool müssen mal sechs gerechnet werden“, so Zawierucha, „um die Einführung im Betrieb mit einzukalkulieren.“ Die Lizenzmodelle seienmeist vomPreis her überschaubar, als teuer erweise sich die Zeit für die Integration des Systems in die Pro- zesse und die Schulung der Mitarbeiter. Das richtige Einbinden der Beschäftigten ist auch wichtig, wenn es im Unternehmen darum geht, Homeoffice-Arbeitsplätze einzurichten. ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/MALTE MUELLER; FOTO: ROBERT LEHMANN Zahlreiche Unternehmen haben infolge der Pandemie aus der Not eine Tugend gemacht und betriebsinterne Prozesse digital optimiert. Was dabei zu beachten ist von Rudolf Kahlen Kräftiger Schub in die Zukunft Viele Unternehmer haben coronabedingt Online-Shops aufgebaut und machen sie mit Online-Marketing bekannt 42 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 01 | 2021 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG | IT & Kommunikation

RkJQdWJsaXNoZXIy MzI1ODA1