Berliner Wirtschaft 10/2020

Kerstin Oster Vorständin Berliner Wasserwerke Wir wollen Frauen mehr Sichtbarkeit und bessere Netzwerk- möglichkeiten geben. diesem Jahr ihr Female-Leadership-Programm #einfachmalmachen gestartet: „Wir wollen Frauen mehr Sichtbarkeit, bessere Netzwerk- möglichkeiten und die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle ermöglichen“, erklärt Kerstin Oster. Auch Teilzeitpositionenmit Optionen zum hierarchischen Aufstieg zu verknüpfen und eine vorurteilsfreie Leistungsbeurteilung einzufüh- ren, fördert die Gleichstellung im Unternehmen. Denn obwohl Frauen sich beruflich anspruchs- volle Ziele setzen, sind sie gleichzeitig immer noch diejenigen, die überproportional der fami- liären Fürsorgepflicht nachkommen. So über- nehmen Frauen in Deutschland, wie auch im OECD-Vergleich, nach wie vor die Mehrheit der Erziehungs- und Pflegearbeit. „Unternehmen können zu mehr Chancen- gleichheit beitragen, wenn sie beiden Geschlech- tern gerade in der ‚Rushhour des Lebens‘ mehr zeitliche Flexibilität gewähren“, erklärt Gen- der-Ökonomin Elke Holst vom DIW. An dieser Stelle kann Jobsharing eine Möglichkeit sein, im Tandem bzw. Team, der Personalführung und Leitung großer Projekte nachzugehen. Die Politik muss gezielt Anreize setzen, um den Erwerbsumfang von Frauen undMännern im Rahmen der Familiengründung nicht zuweit aus- einanderklaffen zu lassen. Die Abschaffung des Ehegattensplittings wäre hilfreich, ebenso wie die Förderung einer partnerschaftlichen Aufteilung der Hausarbeit. Unterstützt werden kann dies beispielsweise mit der Einführung der Famili- enarbeitszeit und einer Ausweitung der Vätermo- nate bei der Erziehungszeit. „Es ist fast unmög- lich, jemanden in Elternzeit zu beschäftigen und dabei fair zu entlohnen, ohne dass deren Eltern- geld gekürzt wird. Hier muss die Politik drin- gend etwas ändern“, appelliert Zeichhardt. Man könne einer Führungskraft schließlich keinen 450-Euro-Job anbieten. Ebenfalls ist der sowohl quantitative als auch qualitative Ausbau von Kitas einwichtiger Schritt. An die Erfahrungen der Corona-Zeit, in der viele Väter zwangsläufig stärker in Care-Arbeit einge- bunden waren, muss jetzt angeknüpft werden. Neben der Politik können auch Unternehmen die- senWandel unterstützen: „Bei uns gehen 24 Pro- zent der Väter länger als zwei Monate in Elternzeit, und wir tun alles dafür, dass sie in Zukunft länger gehen“, sagt Kerstin Oster von den Berliner Was- serbetrieben. Als Unternehmen sei man gefordert, hier proaktiv zu unterstützen und einer traditio- nellen Rollenverteilung entgegenzuwirken  ■ 16,1% der rund 3,81 Mio. Mittelständler in Deutschland werden von einer Frau geführt. 14% der sozialversicherten Beschäftigten in Berlin arbeiten in Betrieben mit durchweg weiblicher Geschäftsleitung. Julian Algner, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-373 julian.algner@ berlin.ihk.de 53 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 10 | 2020 www.Spenden-DRK.de/Kinder IBAN: DE63370205000005023307 BIC: BFSWDE33XXX Stichwort: Kinder dieser Welt SCHENKEN SIE Kindern dieser Welt Hoffnung! Von der Vision zum Projekt. 2800 Referenzen Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Festpreis Fixtermin 40 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 info@bartram-bausystem.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- und Gewerbebau WWW.BARTRAM-BAUSYSTEM.DE

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