Berliner Wirtschaft 10/2020

FOTOS: BEUTH HOCHSCHULE/ERNST FESSELER, KIRON OPEN HIGHER EDUCATION, BWK/KHALID SHARIF, HWR BERLIN, FBH/SCHURIAN Das Containerlabor Inkulab der TU für Grün- derteams der Grünen Chemie, Life Sciences und Nanotechnologie ist eine Blaupause für ähnliche Vorhaben in Berlins Hochschullandschaft. Vielfältige Integrationswege Ein breites Spektrum an beruflichen Erwerbs- varianten zur gesellschaftlichen Integration geflüchteter Menschen wurde im Rahmen der zusätzlichen thematischen Förderlinie mit vier Projekten abgedeckt. Mit Kompetenzerfassung, Berufsorientierung, berufsbezogener Sprachför- derung, Qualifizierung und individuellem Coa- ching sind Geflüchtete auf einen Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt vorbereitet, qualifiziert und vermittelt worden. Menschen mit akademischer Bildungsas- piration erhielten unbürokratischen Zugang zu Online-Studium, Mentoring und Sprachkursen. An Selbstständigkeit Interessierte, die im Her- kunftsland bereits unternehmerisch tätig waren, erhielten fachspezifische Förderung prozessbe- gleitend von der Geschäftsidee bis zur Grün- dung. 1.300 Geflüchtete wurden orientiert und qualifiziert, um in Ausbildungs- und Beschäfti- gungsverhältnisse zu starten, und 130 Personen gründeten mit kompetenter Unterstützung des LOK.StartupCamps international ein eige- nes Gewerbe. „Der Best-Practice-Report dokumentiert die innovativen Konzepte und Erfolge, auf die wir allen Grund haben, stolz zu sein: Drei bundes- weite Auszeichnungen und nachhaltige Netz- werke zeigen, dass sich der Einsatz der Berliner Wirtschaft gelohnt hat“, so Dr. Beatrice Kramm, Präsidentin der IHK Berlin. Die Förderphase ist nun vorbei, jetzt geht es darum, die Expertise in Regelstrukturen zu überführen. ■ dene Berufsfelder und konkret an Unternehmen herangeführt. Einweiterer Schwerpunkt war es, Jugendliche mit schwächeren Voraussetzungen zur Berufs- und Ausbildungsreife zu führen. So standen bei- spielsweise bei EQ Hoch Zwei die Vorbereitung und Motivation, die passgenaue Vermittlung in Einstiegsqualifizierungen (EQ) und Beglei- tung der Jugendlichen und der Unternehmen bis zur Übernahme in Ausbildung im Fokus. Rund 250 mittelständische Unternehmen und Schu- len beteiligten sich aktiv, ca. 65.000 Schüler und Jugendliche nutzten bisher die verschiedenen Projekteangebote. Technologie- und Wissenstransfer Kontakte und Zugänge zu akademischen Fach- kräften für mittelständische Unternehmen und mehr Durchlässigkeit zwischen beruflicher und universitärer Bildung waren Ziele im Förderbe- reich Akademische Bildung und Wissens- und Technologietransfer. Neben demhochschulüber- greifenden Ausbau der Entrepreneurship-Lehre, der Stärkung der Gründungskultur und demAuf- bau internationaler Netzwerkstrukturen setzten vier Projekte neue Kooperationsformate mit der Wirtschaft an mehreren Hochschulen um. Die beteiligten etablierten Unternehmen brachtenMarktexpertise für die Gründungsideen von Start-ups ein, zahlreiche Innovationsmetho- den wurden vermittelt und angewandt sowie Impulse für Technologietrends generiert. Rund 4.000 Studierende undWissenschaftler nahmen an zahlreichen Veranstaltungen und Workshops teil, und über 250 Berliner KMU profitierten in den Transferformaten: Lösungen für unternehmeri- sche Fragestellungen wurden gemeinsam erar- beitet, innovative Geschäftsmodelle generiert und Forschungsergebnisse zur Marktreife entwickelt. (1) „Doppelt Gut“ wurde als neues aus- bildungsintegrierendes duales Studienange- bot für den Mittelstand mit MINT-Fachkräfte- bedarf entwickelt 2) „Kiron“ bietet Geflüchteten einen einfachen Zugang zu akademischer Bildung 3) „BENHU“ steht für: Entrepreneurship- Education, Vernetzung sowie Internationa- lisierung von Grün- dungsvorhaben 4) Das Projekt „beMINT“ machte die Ausbildungspraxis zukunftsrelevanter MINT-Berufe erlebbar 5) Bei den „Berliner Berufsrouten“ konnten Schüler Ausbildungs- berufe mithilfe von Tablets oder Smart- phones erkunden 4 3 Weitere Informationen www.ihk-berlin.de/ bildungsprojekte Sabine Steinert, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-177 sabine.steinert@ berlin.ihk.de 51 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 10 | 2020

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