Berliner Wirtschaft 10/2020

Die Corona-Krise hat dem digitalen Handel einen Schub versetzt. Händler brauchen Know-how, aber auch rechtliche Rahmenbedingungen E-Commerce hebt ab 51% der Einzelhändler nutzen inzwischen digitale Vertriebskanäle, das sind fünf Prozent- punkte mehr als in der Vorumfrage 2017. D er E-Commerce ist in der Handels- branche in den letzten Monaten überdurchschnittlich gewachsen; die Absatzzahlen erreichten das Niveau der Weihnachtszeit. Die aktuelle IHK-ibi- Studie zur Digitalisierung imEinzelhandel zeigt: 51 Prozent der Einzelhändler nutzen inzwischen digitale Vertriebskanäle, das sind fünf Prozent- punkte mehr als in der Vorumfrage 2017. Und die Unternehmen gehen davon aus, dass sich ihre Umsätze weiter in den Online-Verkauf ver- lagern werden: Heute entfallen noch 86 Prozent der Umsätze auf das stationäre Ladengeschäft, in fünf Jahren werden es nach Einschätzung der Befragten nur noch 75 Prozent sein. Zu einer guten digitalen Aufstellung gehört aber weit mehr als nur der Verkauf über digi- tale Kanäle – vom sinnvollen Verarbeiten von Kunden- und Produktdaten bis hin zum Goog- le-My-Business-Eintrag. Gerade kleinen Händ- lern fehlt es jedoch häufig an Zeit und Geld für den Wandel. Beim Know-how-Transfer hilft die IHK-Organisation mit Schulungen, in Unter- nehmersprechstunden informiert sie etwa über Fördermaßnahmen. Erfolgreiche Digitalisierung erfordert aber auch gute infrastrukturelle und rechtliche Vor- aussetzungen. Es geht vor allem um bessere Breitbandandanbindungen und um die Ver- meidung von zusätzlichem bürokratischem Aufwand. So sollte die deutsche Politik zum Beispiel auf das geplante pauschale Verbot von Retourenvernichtungen verzichten – nicht zuletzt, weil es über das EU-Recht hinausgeht und damit auch zu Wettbewerbsverzerrungen im internationalen E-Commerce führen würde. Große Sorgen bereitet der Branche der Wett- bewerb durch Anbieter aus Drittstaaten, die ihre Waren über digitale Plattformen im EU-Raum verkaufen: Hier sehen fast die Hälfte der Befrag- ten einen negativen Einfluss auf ihr Geschäft. Für die Zukunft ist ein fairer Wettbewerb wichtig, bei dem sich alle Anbieter an die gleichen Regeln halten müssen. Hier sollten Politik, zuständige Behörden und Plattformen dringend Wege auf- zeigen, die möglichst schnell einen fairen Wett- bewerb ermöglichen. DIHK FOTO: GETTY IMAGES/PM IMAGES BRANCHEN | Digitalisierung Bauen mit System Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig. GOLDBECK Nordost GmbH, Niederlassung Berlin-Brandenburg, 14974 Ludwigsfelde, Seestraße 35, Tel. +49 3378 8653-0, berlin-brandenburg@goldbeck.de GOLDBECK Nordost GmbH, Niederlassung Büro- und Wohngebäude Berlin, 10787 Berlin, Kurfürstenstraße 84, Tel. +49 30 2541089-10 , berlin-brandenburg@goldbeck.de konzipieren bauen betreuen goldbeck.de

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