Berliner Wirtschaft 10/2020

men sind soziale und ökologische Gesichtspunkte ebenso wichtig wie die ökonomischen, womit sie aus ihrer Sicht wesentlich zur Erfüllung der Sus- tainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen beitragen. Der Erfolg der intensivierten Arbeit der Hochschulinkubatoren zeigt sich auch daran, dass 72 Prozent der Unternehmen in den letz- ten zehn Jahren gegründet wurden. 35 Prozent davon allein seit 2017. Dabei schätzen die unterstützten Start-ups die Rele- vanz der Gründungsunterstützung an den Hochschulen als sehr hoch ein: So geben 96 Prozent an, dass die genutzten Förderprogramme „sehr bedeutend“ und „bedeutsam“ für ihre Gründung waren. 87 Prozent geben an, dass die Möglich- keit der Nutzung von Räumlichkeiten, Laboren und Prototypenwerkstätten eine wesentliche Rolle für ihre Grün- dung gespielt hat. Zudemwird die Unter- stützung bei der Suche einer Anschluss- finanzierung von 86 Prozent als relevant eingeschätzt. 70 Prozent der gegründeten Unter- nehmen pflegen weiterhin Kontakt zu ihrer Alma Mater oder kooperieren mit ihr. Sehr positiv ist auch, dass 76 Prozent der Befragten ihre Erfah- rungen an die junge Gründergeneration weiter- geben möchten. Damit bringt die Gründungsförderung an den Hochschulen innovative Effekte, die die gesamte Berliner Wirtschaft stärken. ■ S eit 15 Jahren bauen öffentliche Hochschulen ihre Aktivitäten zur Stärkung der Grün- dungskultur immer mehr aus, indem sie wissenschaftsbasierte Unternehmens- gründungen mit vielfältigen Angeboten unter- stützen. Die Gründungsumfrage 2020 imUmfeld von zehn Hochschulen in Berlin und Potsdam zeigt nun, welche Wirtschaftskraft von diesen Hochschul-Start-ups ausgeht und wie wichtig diese Gründungsförderung sowie die Schaffung eines innovativen Umfel- des an den Hochschulen für die Haupt- stadtregion sind: Mit einem geschätz- ten Umsatz von 8,4 Milliarden Euro und 62.600 Beschäftigten erzielten die 5.120 erreichten Unternehmen und Selbst- ständigen im Jahr 2019 einen relevanten wirtschaftlichen Effekt. Bezogen auf den Umsatz der Ausgründungen, hätten sie damit mehr als das Vierfache der Landes- finanzierung für die Berliner Hochschu- len erwirtschaftet, denn der Hochschul- etat lag 2019 bei rund 1,9 Milliarden Euro. 80 Prozent der befragten Unternehmen gründeten in Berlin-Brandenburg. In 61 Pro- zent der erfassten Gründungen stehen wissens- intensive Beratung, kreative sowie IKT-Dienst- leistungen im Fokus. Dabei liegen die Themen Internationalisierung, Nachhaltigkeit und Künst- liche Intelligenz (KI) im Trend: 15 Prozent der befragten Unternehmen sind imBereich KI ange- siedelt. Bei rund einem Viertel der Gründungen sind internationale Team-Mitglieder beteiligt, und 29 Prozent erzielen ihren Umsatz hauptsächlich auf internationalen Märkten. Für die Unterneh- mensführung der meisten befragten Unterneh- Weitere Informationen Ergebnisse, Infografiken sowie mehr zu den beteiligten Hochschulen unter: tu.berlin/go9881 8,4 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften die Start-ups im letzten Jahr. Wertvolle Unterstützung Die 100 befragten Hochschul-Start-ups (Gründungen in den letzten zehn Jahren) schätzen die Relevanz der Gründungsun- terstützung an den Hochschulen als sehr hoch ein Die Ergebnisse der Gründungsumfrage 2020 belegen die immense wirtschaftliche Bedeutung von Hochschul-Start-ups für die Hauptstadtregion von Stefanie Dümmig Berliner Wirtschaftskräfte Grafik: BW Quelle: Harmonisierte Gründungsumfrage 2020 62 600 Arbeitsplätze zählten Berliner Hochschul-Start-ups im Jahr 2019. geben an, dass die Nutzung von Räumlich­ keiten, Laboren und Prototypenwerkstätten eine wesentliche Rolle für ihre Gründung gespielt hat. 87% fanden die Angebote im Bereich Weiterbildung/ Qualifizierung relevant. 80% 96% fanden die Förder­ programme „sehr bedeu- tend“ und „bedeutsam“ für ihre Gründung. empfanden die Unterstützung bei der Anschlussfinanzierung als wichtig. 86% BRANCHEN | Gründungsumfrage 42 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 10 | 2020

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