Berliner Wirtschaft Juni 2020

dukte der Mitbewerber“, sagt Dirk Kowalewski. „Die Folge sind jährliche Umsatzsteigerungen von zehn bis zwanzig Prozent“, fügt der Geschäfts- führer von navXperience hinzu. Mit Blick auf die Pandemie hofft navXperience, in diesem Jahr den Umsatz stabil halten zu können. Das Geschäft spielt sich zu 90 Prozent mit demAusland ab: Der europäische Markt ist am bedeutsamsten, gleich danach folgt der US-amerikanische Markt mit einem Anteil von fast einem Drittel. Beide Beispiele zeigen sehr deutlich die her- ausragende Bedeutung des Exportmarktes auf der anderen Seite des Atlantiks. Unternehmen aus der bundesdeutschen Hauptstadt exportier- ten zuletzt Waren im Wert von 1,6 Mrd. Euro in die USA. Neben der immensen Größe und den überragenden Absatzmöglichkeiten gibt es noch weitere Gründe, wieso Berliner Unterneh- men diesen Markt schätzen. „Viele US-Ameri- kaner mögen Technologie ,Made in Germany‘ und sind sehr aufgeschlossen für Innovationen“, weiß Julia Gebert. Sie ist Gründerin des Start-ups Rysta. „Möglicherweise erleben wir gerade des- halb aus den USA ein starkes Interesse an unse- ren Produkten.“ Dies gilt auch in der aktuellen Situation. „Zwar beeinträchtigt COVID-19 auch unser Geschäft in den USA, aber Baustellen laufen weiter, und Lösungen von Rysta erfahren wei- terhin große Aufmerksamkeit.“ Die Mission des jungen Unternehmens besteht darin, mithilfe einer IoT-Monitoring-Lö- sung, kombiniert mit intelligenten Algorith- men und intuitiver Bedienungsfreundlichkeit, das Wohnklima in frisch gebauten und sanier- ten Wohnimmobilien zu verbessern und unter anderem der gesundheitsschädlichen Bildung von Schimmel entgegenzuwirken. Dabei bietet Rysta u. a. unterschiedliche Datenumfänge für verschiedene beteiligte Nutzer an, etwa Vermie- ter oder Mieter. Für die Markterschließung nutzt das Start-up auch Instrumente wie die von der IHK Berlin organisierte Delegationsreise im ver- gangenen Jahr nach New York und Boston. „Sol- che Angebote helfen uns beimAufbau neuer Kon- takte“, freut sich Julia Gebert. Bestehende Kontakte zu pflegen und auszu- bauen, darin sieht auch die IHK eine Chance für die Berliner Unternehmerschaft, trotz Pandemie einen Fuß in einen der wichtigsten Absatzmärkte der Welt zu bekommen. Für die Entwicklung der Berliner Wirtschaft kommt dem Außenhan- del dabei grundsätzlich eine tragende Rolle zu. „Aktuell rechnen wir für Berlin mit einem Ein- bruch der Wirtschaftsleistung von mindestens zehn bis zwölf Prozent aufgrund der Corona- Krise“, so Jörg Nolte, Geschäftsführer für Wirt- schaft und Politik in der IHK Berlin. „Um diese Talfahrt schnell zu überwinden, gilt es jetzt durch die Politik konjunkturstützende Akzente auf dem Binnenmarkt zu setzen und gleichzei- tig dem hohen Internationalisierungsgrad der hiesigen Wirtschaft durch Unterstützungs- maßnahmen Rechnung zu tragen“, betont Nolte. „Hierzu sind beispielsweise Anpassungen von Förderprogrammen für Außenwirtschaftsakti- vitäten denkbar.“ ■ Katharina Zalewski, IHK-Bereich Stadtentwicklung & Internationale Märkte Tel.: 030 / 315 10-244 katharina.zalewski@ berlin.ihk.de IHK-Angebot: virtueller USA-Ländersprechtag Um Berliner Unternehmen beim Schritt in die USA zu unterstützen, bietet die IHK Berlin am 29. und 30. Juni 2020 einen virtuellen USA-Ländersprechtag an. Im persönlichen Gespräch mit der Expertin Susanne Gellert von der AHK USA-New York können Interessierte die Entwick- lungsmöglichkeiten ihres Unternehmens in den USA erkunden und wichtige Tipps für den Marktein- stieg oder den Ausbau von Geschäftsaktivitäten auch im Lichte der Pandemie erhalten. Ansprechpartnerin: Anne Rehfeld Tel.: 030 / 315 10-412 anne.rehfeld@berlin.ihk.de 39 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 06 | 2020

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