Berliner Wirtschaft 4/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 04/18 20 MEINUNG & MACHER N icht jeder Jugendliche muss Abitur machen.“ Und: „Die Erhöhung der Ausbildungs- quote in Berlin ist eines unserer zentralen Themen“, mit diesen Sätzen hatte Bildungssenatorin Sandra Scheeres beim Wirtschaftspolitischen Frühstück der IHK die meisten Gäste gleich zu Beginn auf ihrer Seite. Die Teilnehmer hörten ebenfalls gern, dass es künftig ein Qualitätsmanage- ment-System für die rund 800 Schulen in Berlin geben soll: „Wir betrachten die Schulen imPrinzipwie Filialen eines Un- ternehmens. Wie ist der Leistungsstand, wie laufen einzelne Projekte? Das kön- nen wir dann auf Knopfdruck berlinweit sehen“, umriss Sandra Scheeres die Zie- le des sogenannten Indikatoren-Modells. Das bedeute auch, dass man sich, wenn das Verhältnis von investierten Ressour- cen zu messbaren Resultaten nicht stim- me, von Projekten verabschieden müsse. EinAnsatz, der gut ankambei den Gästen. Dabei machte Sandra Scheeres kei- nen Hehl daraus, dass Veränderungen im System schwierig sind. „Da schieben sich in Einzelfällen die Beteiligten die Ver- antwortung gegenseitig zu, und am En- de dauert der Bau einer Schule 17 Jahre. Das darf nicht sein“, so die Senatorin. Die Task Force Schulbau – angesiedelt in der Bildungsverwaltung – soll jetzt den Ab- bau des Sanierungsstaus beschleunigen. Dass Bildungssenatorin zu sein eine komplexe und gelegentlich undankbare Herausforderung ist, hatte auch IHK-Prä- sidentin Dr. Beatrice Kramm in ihrer Be- Mit Pragmatismus und klaren Worten punktete Bildungssenatorin Sandra Scheeres bei ihrem Auftritt im Ludwig Erhard Haus vor der versammelten Unternehmerschaft » Von Claudia Engfeld Unternehmen Schule WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK Wir betrachten die Schulen im Prinzip wie die Filialen eines Unternehmens. Wie ist der Leistungsstand? Wie laufen einzelne Projekte? SANDRA SCHEERES Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft Bildungspolitik zum Frühstück: Senatorin Sandra Scheeres (M.) mit IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm und Hauptgeschäfts- führer Jan Eder FOTO: AMIN AKHTAR

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