Berliner Wirtschaft 1/2021

Bei Verhandlungen zwischen Start-up und Investor kommt irgendwann der Punkt, an dem die Parteien ihre Karten auf den Tisch legen: mit der Vorlage des Term-Sheets. Was dabei zu beachten ist von Nikolas Samios Term-Sheets gelten als sichere Bank D ie Definition des Term-Sheets ist sim- pel: Es ist die – in aller Regel – recht- lich unverbindliche Absichtserklärung von einem oder mehreren Investoren, zu den dort genannten Terms, also Konditionen und Bedingungen, die Finanzierung eines Start- ups durchzuführen. ImZusammenhangmit Start- up-Finanzierungen wird die Erklärung auch LOI (Letter of Intent) genannt. DemTerm-Sheet kommt aus mehreren Grün- den wichtige Bedeutung zu: Zum einen werden die Gespräche zwischen Gründer und Investor mit der Vorlage des Term-Sheets konkret. Auch wenn die Beteiligten schon vorher über viele Aspekte gesprochen haben (etwa Geschäftsmodell und Finanzierungsbedarf), folgt mit der Vorlage eines Term-Sheets durch die Investoren erstmals ein spezifisches Angebot für eine Finanzierung. Es wird also ernst: Zwar ist das Term-Sheet bis auf wenige Regelungen zur Kostentragung oder eventuellen Exklusivität juristisch unverbindlich, jedoch ist es üblich, dass renommierte Investo- ren Term-Sheets nicht leichtfertig unterbreiten. In der Regel haben sie zu diesem Zeitpunkt bereits ihre internen Entscheidungsgremien involviert. Nehmen alle Parteien das Term-Sheet also an – und gibt es keine Leichen imKeller, die in der üblicherweise auf das Term-Sheet folgen- den Beteiligungsprüfung (Due Diligence) aufge- deckt werden –, liegt die Abschlusswahrschein- lichkeit für die Finanzierung bei seriösen Inves- toren bei etwa 90 Prozent. Ist ein Term-Sheet formuliert, gilt die Finanzierung als so gut wie sicher SERVICE | Gründerszene

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