haben, dass sie ChatGPT aus Datenschutzgründen nicht nutzen wollen“, erklärt der Chef der Langdock GmbH, die sieben Mitarbeitende zählt. ChatGPT wurde vom KI-Forschungsunternehmen OpenAI aus Kalifornien entwickelt, das seit 2019 mit Microsoft kooperiert. Ende 2022 kam die Beta-Version auf den Markt und löste weltweit einen KI-Hype aus. Der Chatbot nutzt künstliche Intelligenz, um menschliche Sprache zu verstehen und so eine der menschlichen Sprache ähnelnde Antwort zu erzeugen. Der Haken: Gibt ein Mitarbeiter in die kostenfreie ChatGPT-Version zum Beispiel persönliche Daten von Arbeitskollegen, Kunden oder sonstigen Geschäftspartnern ein, kann ChatGPT gemäß den Geschäftsbedingungen von OpenAI diese Daten zu Trainingszwecken nutzen, um das Sprachmodell weiterzuentwickeln. Dadurch entsteht das Risiko, dass die Daten bei anderen Nutzern erscheinen. Code University als Sprungbrett Hier kommt die Lösung von Langdock ins Spiel: „Wir haben ein neues Produkt gebaut, das in der Anwendung aussieht wie ChatGPT und im Hintergrund auf gängige Sprachmodelle wie GPT3.5 und GPT4 zugreift, für die DSGVO-konforme Verträge abgeschlossen wurden. Außerdem können Open-Source-Sprachmodelle angebunden werden, sodass Daten nie an große Modellanbieter fließen müssen“, sagt Schmidt. Die Kunden behielten die vollständige Kontrolle. Erst im Juni 2023 gründeten Schmidt und seine beiden Ex-Kommilitonen Jonas Beisswenger und Tobias Kemkes Langdock. Kennengelernt hatten sie sich an der noch jungen Berliner Code University. Parallel zum Studium sammelten sie vielfältige praktische Erfahrungen rund um Programmierung und Vertrieb, bauten für diverse Start-ups Websites, entwickelten digitale Produkte und bereiteten Daten für Investoren auf. Dort, wo zahlreiche Tech-Riesen wie Airbnb, Coinbase oder Twitch einst klein anfingen, wagte sich dann auch das Trio aus Deutschland an den Start. Beim weltweit renommierten Y Combinator, einem US-amerikanischen Gründerzentrum mit Sitz im kalifornischen Mountain View, ergatterten sie einen der heiß begehrten Plätze – auf 229 kamen 24.000 Bewerbungen – und wurden drei Monate lang mit insgesamt 500.000 US-Dollar sowie wertvollen Kontakten gefördert. Zurück in Deutschland sammelte Langdock in einer ersten Finanzierungsrunde drei Mio. Euro ein, darunter von Investoren wie den Gründern der Unicorns Trivago und Personio. ■ Gut vernetzt Der QR-Code führt zum Unternehmer auf LinkedIn: Lennard Schmidt Immer wieder wollten Unternehmen ChatGPT aus Datenschutz- gründen nicht nutzen. 40 Kunden haben die drei Gründer von Langdock für ihre DSGVO- konforme KI-Alternative zu ChatGPT in kürzester Zeit gewonnen. FOTO: CHRISTAN KIELMANN Berliner Wirtschaft 06 | 2024 TÜV® KI zwischen Rechtsunsicherheit und unendlichen Möglichkeiten Anwendung von KI in der Geschäftswelt – Von Vision zu Wirklichkeit Risikofaktor KI – Ethik, Datenschutz und Cybersicherheit im Fokus KI-Konferenz 21.11.2024 | Berlin Innovationswege künstlicher Intelligenz im Einklang mit der Gesetzgebung Einfach schnell und direkt informieren: tagungen@tuev-nord.de tuev-nord.de/tuk
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