Berliner Wirtschaft Juni 2024

IHK-Vizepräsidentin Sonja Jost ist künstliche Intelligenz eine der wichtigsten Schlüssel- und Querschnittstechnologien unserer Zeit. Berlin verfüge auf diesem Gebiet über enormes Potenzial und starke Einzelinitiativen. „Doch aktuell wird dabei zu häufig neben- statt miteinander gearbeitet. Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft sind aufgerufen, die einzelnen Initiativen stärker miteinander zu verbinden. Das hilft der Sichtbarkeit in- und außerhalb der Stadt.“ Zusätzlich könnten nur so Synergien geschaffen werden, die die Entwicklung und Anwendung von KI-Lösungen beschleunigen. “ Vielfalt der Akteure: Stärke und Schwäche Aus Sicht von Sonja Jost ist Transfer von Wissen aus der exzellenten Berliner KI-Wissenschaft in die Anwendung für die Entwicklung der gesamten Stadt von entscheidender Bedeutung. „Egal, ob wir beispielsweise über den Bereich Mobilität reden oder die Schaffung komplett neuer Materialen: Berlin kann als Standort weltweit eine führende Rolle beim Thema KI einnehmen, wenn wir es schaffen das KI-Ökosystem zu stärken. Packen wir es an!“ Auch Jack Thoms vom BIFOLD sieht Handlungsbedarf. „Unsere Stärke als KI-Standort ist zugleich unsere Schwäche. Wegen der Vielfalt der Akteure ist es schwieriger, mit einer Stimme zu sprechen und ein klares Profil zu entwickeln.“ Neben universitären Zentren wie BIFOLD gibt es weitere Forschungsgruppen an den Unis und außeruniversitäre Einrichtungen wie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Alt-Moabit, vier Fraunhofer-Institute, die sich wissenschaftlich mit KI beschäftigen sowie Grundlagenforschungseinrichtungen wie die Exzellenzcluster MATH+ oder das Science of Intelligence. Zu international beachteten Playern gehört die Berliner Start-up-Schmiede Merantix. Last but not least sitzt der Bundesverband Künstliche Intelligenz in Berlin. Um die Stärken besser zu bündeln, arbeiten BIFOLD, K.I.E.Z., IHK Berlin und die Wirtschaftsförderer Berlin Partner daran, einen physischen Ort für KI-Forschung in Berlin zu entwickeln, an dem sich die Player aus der Berlin Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch internationale Gäste austauschen und vernetzen können. Thoms: „Das würde die Sichtbarkeit unserer Leistungen im Bereich KI stärken.“ ■ Henrik Holst, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-623 henrik.holst@berlin.ihk.de Anna Borodenko, IHK-Koordinatorin für Digitalisierung, IT-Sicherheit und KI Tel.: 030 / 315 10-522 anna.borodenko@ berlin.ihk.de Service zu KI KI bei Berlin Partner: digital-bb.de/ innovationsfelder/ kuenstliche-intelligenz Anwendungsszenarien und KI-Trainingsangebote der IHK Berlin: ihk.de/berlin/ki-bw IHK-Veranstaltung Zum Zukunftsforum KI lädt die IHK Berlin am 6. November ins Ludwig Erhard Haus. Mit der Großveranstaltung will die IHK die Bedeutung von künstlicher Intelligenz als Schlüssel- und Querschnittstechnologie für die Berliner Wirtschaft und den Standort insgesamt unterstreichen und daneben KI-Anwen- dungen für KMU vorstellen. Sonja Jost IHK-Vizepräsidentin Berlin kann als Standort eine weltweit führende Rolle beim Thema KI einnehmen, wenn wir das Ökosystem stärken. FOTOS: GETTY IMAGES/MOMENT RF/HENRY SADURA (ARTWORK: ASCS/CLARA NABI), IHK BERLIN/AMIN AKHTAR, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG (2) Künstliche Intelligenz | 21 Berliner Wirtschaft 06 | 2024

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