Jahresbericht 2018

Prosperierend und lebhaft, ressourcenschonend und lebenswert – die Stadt der Zukunft muss vieles können. Vor allem aber muss sie über ein ausgewogenes ökologisches, ökonomisches und soziales Gleichgewicht verfügen. Eine moderne Infra- struktur und neue Mobilitätsformen, ein verträgliches Klima und saubere Luft sowie praxisgerechte und innovationsförder- liche Rahmenbedingungen gehören dazu. Dafür hat sich die IHK Berlin 2018 eingesetzt. Insbesondere mit dem Energie- und Klimaschutzprogramm 2030, dem „Nein“ zu schnellen Fahrverboten und der Förderung alternativer Lösungen wurden wichtige Weichen gestellt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadt. Für eine nachhaltige Mobilität ohne Fahrverbote eingesetzt Die Berliner Luft muss sauberer werden. Und so knüpfte die politische Diskussion um die richtigen Maßnahmen zur Einhaltung des Stickstoffdioxids-Grenzwertes (NO 2 ) 2018 nahtlos an das Vorjahr an. Berlin drohten gerichtlich angeord­ nete Fahrverbote in der gesamten Innenstadt, die mit dem Urteil des Verwaltungsgerichts vom Dezember 2018 im Grundsatz abgewendet werden konnten. Zu einzelnen Durchfahrtsbe­ schränkungen wird es ab Sommer 2019 dennoch kommen, für den Wirtschafts­ verkehr sind Ausnahmen zu regeln. Mit mehr als 88.000 potenziell betroffenen, gewerblich genutzten Fahrzeugen ist die Unsicherheit in der Berliner Wirtschaft groß. Denn für viele Unter­ nehmen gibt es häufig noch keine trag­ bare Alternative zum Dieselfahrzeug. Um Fahrverbote zu vermeiden und ernsthaft in die Mobilitätswende einzu­ steigen, hatten Senat, IHK und weitere Stakeholder Anfang 2018 eine Reihe kurzfristig wirkender Maßnahmen erarbeitet, mit denen sich die NO 2 -Be­ lastung auf den Berliner Hauptstraßen deutlich senken lässt. Dazu gehören beispielsweise der Einsatz sauberer BVG-Busse und Tempo 30 genauso wie breite Radwege und attraktivere Jobtickets. Ein Fokus liegt auf der seit Juli 2018 geltenden Förderprämie für den Umstieg auf E-Fahrzeuge und alternative Antriebe in den Berliner Unternehmen. Die Umstiegsförderung für wirtschaftsnahe Elektromobilität erfreut sich dabei schon innerhalb kurzer Zeit eindrucksvoller Beliebtheit: Mit 555 Anträgen für 702 Betriebs­ fahrzeuge sowie 202 Ladepunkten bis zum Jahresende wird deutlich, dass der ökologische Mobilitätswandel – bei richtigen Anreizen – gelingen kann. Ein Grund für die hohen Antrags­ zahlen ist sicherlich auch unsere aktive Informationsarbeit, beispiels­ weise im Rahmen der etablierten IHK-Gesprächskreise für Umwelt- und Energiebeauftragte. Damit die Unter­ nehmen ihre E-Fahrzeuge auch laden können, wenn sie in der IHK sind, soll es mit Beschluss der Vollversammlung 2019 auch 25 E-Ladepunkte in der IHK-Tiefgarage geben. All diese Maßnahmen werden wohl Bestandteil des neuen Luftreinhalte­ plans sein, den der Senat bis März 2019 vorlegen muss. Die IHK Berlin wird sich dazu positionieren und hat die wichtigsten Punkte 2018 bereits in drei vorbereitenden Fachgesprächen beim Senat eingebracht. Diese finden sich in den neuen verkehrspolitischen IHK-Papieren, die u. a. den Ausbau des Einsteigen, umsteigen, aussteigen: auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt Jahresbericht 2018  d 02 THEMEN 66 UMWELT UND RESSOURCEN

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