Jahresbericht 2018

tungen den Weg in den Markt finden. Diese Hürde zu überwinden, stellt insbesondere junge Unternehmen mit neuen Technologien vor Herausfor­ derungen, wenn es darum geht, die öffentliche Hand als Partner und Refe­ renzanwender zu gewinnen. Mit jähr­ lichen Investitionen in Milliardenhöhe verfügen Unternehmen mit Landesbe­ teiligung sowie die öffentliche Verwal­ tung über einen wirksamen Hebel, innovative Produkte und Dienstleis­ tungen aktiv nachzufragen, Marktzu­ gänge zu erleichtern und selbst von einer höheren Leistungsfähigkeit zu profitieren. Das erweist sich in Berlin jedoch immer noch als Ausnahme, obwohl die Regierungskoalition in ihrer Koalitionsvereinbarung das Ziel verankert hat, Landesunternehmen als Referenzanwender für neue Technolo­ gien zu etablieren. Die IHK Berlin hat den Senat in einem Positionspapier aufgefordert, die Weichen für einen Paradigmenwechsel in der öffentlichen Beschaffung zu stellen und innovative Formate wie wettbewerbliche Dialoge und Innovationspartnerschaften stärker zu nutzen. Wissenstransfer gestärkt: Neue Institution fördert Zusammenarbeit BIT6 – Berlin Innovation Transfer – ist der neue Verbund von sechs Berliner Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Hervorgegangen aus der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundes ging er mit einer Anlaufstelle (City Office) im Ludwig Erhard Haus an den Start. Ziel ist es, gemeinsam praxisorientierte Antworten auf drängende Zukunfts­ fragen der Metropolregion zu finden, aktiv auf mögliche Kooperations­ partner zuzugehen und niedrigschwel­ ligen Zugang zu bieten. Mit dem City Office, dem Transfermobil und dem Start-up-Hub in Siemensstadt werden die Hochschulen im Stadtbild sichtbar und direkt ansprechbar. Konkrete Bedarfe des Unternehmensalltags werden mit dem Wissen aus Forschung und Lehre verknüpft. Mehr als 920 praxiserfahrene Professoren, 9.000 Absolventen pro Jahr und aktuell rund 42.000 Studierende stehen bereit für diesen Dialog mit Praxispartnern aus Wirtschaft, Verwaltung, Gesell­ schaft und Politik. Dabei erstreckt sich das Transferangebot von Kooperations­ möglichkeiten im technischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich bis hin zu einem erleichterten Zugang zu den Absolventen der Hochschulen. Für die Berliner Wirtschaft ist diese praxisnahe Belebung einer vielfältigen Innovati­ onskultur eine große Bereicherung. Austausch und Vernetzung zum Innovationsmanagement organisiert Das IHK-Innovationsfrühstück hat im Rahmen von sechs Veranstaltungen unterschiedliche Themen des Inno­ vationsmanagements aufgegriffen, zu denen sich rund 125 Unternehmen ausgetauscht und vernetzt haben. Dazu zählten in der Hauptsache Inhalte rund um die Digitalisierung von Unternehmen, Produkten und Services. Insbesondere interessierte die Frage, anhand welcher Maßstäbe etablierte Geschäftsmodelle hinter­ fragt und für die Zukunft neu ausge­ richtet werden müssen. Im Rahmen dieser Diskussion mit Experten und Unternehmern nahmen Strategien zur Absicherung digitaler Sicherheit eine große Rolle ein. 70 Erfinder konnten sich zudem in diesem Jahr in der „Sprechstunde gewerbliche Schutzrechte“ von Patentrechtsexperten darüber beraten lassen, ob sich eine Patent­ anmeldung für ihre Erfindung lohnt. Welche außergewöhnlichen Ideen hier dabei waren, können wir leider nicht berichten, da die Beratungen selbst­ verständlich streng vertraulich sind! 62 Jahresbericht 2018  d 02 THEMEN INNOVATION, TECHNOLOGIE UND WISSENSCHAFT

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