Jahresbericht 2018

Kreative Flächenentwicklung gefordert Die Kreativwirtschaft ist Berlins Signature Industry. Sie bestimmt das Lebensgefühl in der Stadt und das globale Image der Metropole. Neben dieser Soft Power ist auch der unmittelbare wirtschaftliche Impact der Kreativen für Berlin unübersehbar: 37.000 Kreativunternehmen beschäftigen 300.000 von insgesamt 1,7 Millionen Erwerbstätigen. Zum 200 Milliarden Euro umfassenden jährlichen Gesamtumsatz der Berliner Wirtschaft steuern sie 33 Milliarden Euro bei. Die Kreativen sind also Wachstumstreiber – ringen aber zunehmend mit den Folgen des Wachstums. Vor allem bei innerstäd­ tischen Flächen sehen sich kreative Unternehmen immer häufiger in der Defensive. Daher fordern sie eine gewerbefreundliche Flächenpolitik des Senats und der Bezirke, die Flächen für kreative Projekte erschließt und Zwischen- und Mischnutzungen vermittelt. Im Branchendialog der IHK Berlin mit den Verbänden der Creative Industries beschloss man im Oktober, diese Position gemeinsam gegenüber der Berliner Politik zu kommunizieren. BRANCHE d KREATIVWIRTSCHAFT  Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft: Herausforderungen benannt Eine erfolgreiche Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft hat für zu viele Unternehmen in Berlin immer noch nicht stattgefunden. Obwohl Unternehmen und wissen­ schaftliche Institutionen wahrnehmen, dass Forschung und Entwicklung nur partnerschaftlich den Herausforde­ rungen einer digitalen Welt gerecht werden können, sind Kooperationen keine Selbstverständlichkeit. Eine Umfrage der IHK Berlin unter 120 Industrieunternehmen und Dienst­ leistern hat ergeben, dass knapp 30 Prozent der Befragten nicht in Beziehung zur Wissenschaft stehen. 34 Prozent der betroffenen Unter­ nehmen bringen für die aufwendige Suche nach einem Kooperations­ partner nicht die notwendigen zeitlichen und personellen Ressourcen auf. 20 Prozent der Unternehmen können ihren Kooperationsbedarf nicht decken, weil die Suche nach einem Partner erfolglos verlief. Hier fordert die IHK das Engagement der Politik ein, die Rahmenbedin­ gungen für Wissens- und Techno­ logietransfer so zu gestalten, dass keine Hürden bei der Verbreitung und Anwendung von neuem Wissen entstehen. Grundlage dafür ist ein funktionierendes Innovations­ ökosystem dessen Kern innovative Wirtschaft und exzellente Wissen­ schaft bilden. Die IHK hat die Ergeb­ nisse der Befragung mit Vertretern der Senatsverwaltung für Wirt­ schaft, Energie und Betriebe sowie der Senatskanzlei diskutiert. Dabei wurde beschlossen, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu bilden, um den Wissens- und Technologietransfer in der Stadt strategisch zu bündeln und durch ein Stakeholder-Gremium zu begleiten. Innovationen in der öffentlichen Vergabe eingefordert Die Verbreitung und Anwendung von innovativem Wissen zahlt sich erst aus, wenn neue Produkte und Dienstleis­ 61

RkJQdWJsaXNoZXIy MzI1ODA1