Jahresbericht 2018
Ausbildungsbetrieb Probleme, seine Ausbildungsplätze zu besetzen – das bestätigt die aktuelle Aus- und Weiterbildungsumfrage der IHK. Die Zahl der unbesetzt gebliebenen Ausbildungsstellen stieg somit um rund 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der im Koalitionsvertrag verankerte Prüfauftrag zur Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe wäre somit ein ordnungspolitischer Irrweg. 2018 konnte die IHK diesen durch kontinuierliche Gespräche mit rele vanten Fachpolitikern verhindern und in einem Expertengespräch mit den Koalitionsparteien die Risiken einer solchen Abgabe verdeutlichen. Umbau des Übergangssystems angestoßen Die langjährige Forderung der IHK Berlin, dass die Erfassung der unversorgten Jugendlichen in Berlin verbessert werden müsse, wurde mit der Novellierung des Schulgesetzes 2018 erfüllt. Zukünftig werden die Schulämter die Daten unversorgter Jugendlicher nach Schulabschluss automatisch an die Jugendbe rufsagentur weiterleiten. Zudem setzt die Implementierung des bisherigen Pilotprojektes „Integrierte Berufs ausbildungsvorbereitung“ (IBA) als Regelangebot ein starkes Signal für den Umbau des Übergangssystems mit dem Ziel, der Anschlussorientie rung deutlichen Vorrang gegenüber der bisherigen Abschlussorientierung einzuräumen und Jugendliche in die duale Ausbildung zu integrieren. Ein weiteres erfolgreiches, betriebsinte griertes Brückenmodell ist das „Berliner Ausbildungsmodell“ (BAM). Die hohe Anschlussquote von rund 60 Prozent in die betriebliche Ausbil dung spricht für seinen Erfolg. Für den Ausbildungsberuf „Fachkraft im Gastgewerbe“ betrug diese Quote sogar 100 Prozent nach nur vier Monaten. Die IHK hatte sich dafür eingesetzt, dass das Modell im zweiten Jahr aufgestockt und um zwei weitere Ausbildungsberufe erweitert wird. Projekte zur Berufsorientierung begleitet Gut orientierte Schulabsolventen können bessere Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft treffen. Die IHK Berlin begleitete daher auch 2018 Projekte und Veranstaltungen, um die Berufsorientierung entlang der gesamten Bildungskette zu stärken. So konnte im Rahmen des Projektes „Haus der kleinen Forscher“ das Angebot für Pädagoginnen und Päda gogen aus Kitas und Grundschulen im wichtigen MINT-Bereich mit sechs neue Fortbildungen weiter ausgebaut werden. Neben einem Technikthema und der informatischen Bildung ist das Portfolio um mehrere Angebote zur Bildung für nachhaltige Entwicklung erweitert worden. Im Forschernetzwerk der IHK Berlin sind derzeit rund 1.300 Bildungseinrichtungen in der frühen MINT-Bildung aktiv. Im September 2018 fand im Roten Rathaus die Verleihung des Siegels für Exzellente Berufsorientierung statt. Dieses Siegel wird seit 2014 von der Senatsbildungsverwaltung, der IHK Berlin und weiteren Partnern verliehen. Mit der Auszeichnung werden die herausragenden Leis tungen in der Berufs- und Studienori entierung von Schulen und ihren Part nern gewürdigt, bekanntgemacht und weiterempfohlen. Erstmalig wurden zehn Schulen rezertifiziert. Sie konnten die sehr gute Qualität ihrer berufs orientierenden Angebote halten. Das Qualitätssiegel dient der langfristigen Exzellente Ausbildung ihk-berlin.de/ausbildungssiegel 49
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