Jahresbericht 2018

Arbeitsmarktpolitik kritisch begleitet Das Jahr 2018 war geprägt durch politische Initiativen zur Integration Langzeitarbeitsloser in den Arbeits­ markt. Am entsprechenden Bundes­ gesetzgebungsverfahren hat die IHK Berlin über eine Stellungnahme des DIHK mitgewirkt. So konnte erreicht werden, dass die geplanten, öffentlich geförderten Beschäftigungs­ maßnahmen durch die Jobcenter-Bei­ räte eng begleitet und kontrolliert werden müssen. Die IHK Berlin ist in allen Berliner Jobcenter-Beiräten aktiv und setzt sich hier insbesondere für die Verhinderung von Wettbewerbsver­ zerrungen durch Beschäftigungsmaß­ nahmen ein. Im Laufe des Jahres hat der Regierende Bürgermeister zudem sein Konzept eines „Solidarischen Grundeinkommens“ zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit weiter vorangetrieben. Die Umsetzung dieser Initiative wurde von der IHK in Gesprächen mit Abgeordneten und der Senatskanzlei kritisch, aber kon­ struktiv begleitet. Wege für Integration in Arbeit aufgezeigt Die IHK Berlin hat sich in mehreren Arbeitsgruppen aktiv an der Erstellung des „Gesamtkonzepts Integration & Partizipation Geflüchteter“ der Senats­ verwaltung für Integration, Arbeit und Soziales beteiligt und dort sicherge­ stellt, dass die Hemmnisse für Unter­ nehmen bei der Integration Geflüch­ teter in Ausbildung und Beschäftigung weiter abgebaut werden. Für mehr Rechtssicherheit und eine integrati­ onsfördernde Umsetzung der Verfah­ renshinweise der Ausländerbehörde (VAB) setzt sich die IHK Berlin in der VAB-Expertenkommission der Senats­ verwaltung für Inneres und Sport ein. Das geplante Fachkräfteeinwande­ rungsgesetz begleitet die IHK Berlin aktiv durch die Mitarbeit an Stellung­ nahmen des DIHK auf Bundesebene. Ausbildungsplatzabgabe weiterhin verhindert Das Ausbildungsengagement der Berliner Wirtschaft hat sich seit 2007 um mehr als 50 Prozent erhöht. Aber auch 2018 hatte jeder dritte Berliner Turbulenter Strukturwandel hält an Die Berliner Industrie ist weiterhin eine wichtige Stütze der Hauptstadtwirtschaft, doch ihre Stärkung bleibt, gerade in Berlin, eine der größten politischen Heraus­ forderungen. Der IHK-Branchendialog mit Berliner Industrieunternehmen und Verbänden im vergangenen Mai bestätigte: Die exportorientierte Hauptstadtindustrie spürt die weltpolitischen Spannungen, der Wettbewerb um Fachkräfte und Flächen in der wachsenden Stadt spitzt sich zu. Darüber hinaus treiben Digitalisierung und Energiewende den Wandel etablierter Produkt- und Qualifikationsprofile voran – zum Teil mit Einschnitten in der Beschäftigung. Richtig ist aber auch: Globale Trends haben die Karten der Industrie neu gemischt und Berlin könnte davon stärker als andere Standorte profitieren. Allerdings können die neuen Potenziale digital gestützter Produktionsprozesse nur gemeinsam mit einer starken Bestandsindustrie ihre volle Wirkung entfalten. BRANCHE d INDUSTRIE  48 Jahresbericht 2018  d 02 THEMEN BILDUNG, FACHKRÄFTE UND ARBEITSMARKT

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