Jahresbericht 2018

Kampagne gestartet – wir bleiben 2019 am Ball Jeder Berliner weiß aus der eigenen Stadtgeschichte: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Zwar öffnet sich derzeit ein Zeitfenster, das die Möglichkeit für Reformen günstig erscheinen lässt. Wer sich länger mit dem Thema Verwaltungsmodernisie­ rung in Berlin beschäftigt hat, weiß aber auch, wie stark Beharrungskräfte sein können. Es ist daher Ziel der IHK Berlin, den Umsetzungsdruck auf die Verantwortungsträger in 2019 hoch zu halten. Zu diesem Zweck hat die IHK Berlin Ende 2018 die Kampagne „Eine Stadt. Eine Starke Verwaltung.“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Partnern aus der Stadtgesellschaft werden wir 2019 durch intensive Pressearbeit, Aktivitäten in den sozialen Medien und durch mehrere Veranstaltungen dafür sorgen, dass die Notwendigkeit von Verwaltungs­ reformen beim Bürgermeister, bei den Abgeordneten, in den Bezirken und in der Verwaltung ganz oben auf der Agenda bleibt. Die Kampagne wird vorhandene Missstände aufzeigen, sich aber mit eigenen Vorschlägen für konkrete Rechtsänderungen und Best-Practice-Beispielen aus anderen Ländern konstruktiv an der Lösungs­ findung beteiligen. Gleichzeitig wird der intensive Austausch mit den Verantwortungsträgern in Senat und Bezirken durch Stakeholdergespräche fortgesetzt. Die Kampagne sucht den Schulterschluss mit der Politik – und möchte den Reformern in der Stadt den nötigen Rückenwind geben, um die zahlreichen guten Vorschläge für eine effiziente, digitale und kundenori­ entierte Berliner Verwaltung mutig in die Umsetzung zu bringen. Neue Chancen für den Handel Der digitale Wandel der Branche vollzog sich auch in 2018 weiter und wird auch in 2019 voranschreiten: Die traditionellen Geschäftsstraßen geraten durch die Digitalisierung unter Druck. Das Tempo der Verän­ derungen wird immer größer, das Kundenverhalten wandelt sich rapide, der stationäre Handel droht den Anschluss zu verlieren. In einer Mitgliederumfrage der IHK Berlin stimmten 43 Prozent der befragten Handel­ sunternehmen der Aussage zu, in Zukunft würde sich der Handel stärker auf Einkaufszentren und große Geschäftsstraßen konzentrieren. 54 Prozent meinten, Gastronomie- und Freizeitangebote würden künftig in den Kiezen wichtiger werden als der Handel. Der Frage, ob der Handel in Zukunft insgesamt weniger Flächen brauchen werde, stimmten jedoch lediglich 32 Prozent zu, während fast 60 Prozent meinten, dass mehr Flächen für Produktpräsentationen benötigt würden. Hier lässt sich ein relativ neuer Trend im Handel erkennen: Laden­ fläche fungiert als eigenständiger Vertriebskanal oder als Marketinginstrument von Onlinehändlern oder ist Bestandteil sogenannter Multichannel-Angebote. BRANCHE d HANDEL  Kampagne eine-starke-verwaltung.de 42 Jahresbericht 2018  d 02 THEMEN STANDORTFAKTOR VERWALTUNG

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