Jahresbericht 2018

Beim Blick in die Zeitungen scheint die Zeit stillgestanden zu sein. Zumindest was das Thema Verwaltungsmodernisierung in Berlin angeht. Auch im Jahr 2018 dominierten wieder Negativschlagzeilen die Berliner Gazetten. Chaos bei den KFZ-Zu- lassungsstellen, Verzögerungen beim Wohnungsbau durch fehlende Genehmigungen und fehlendes Personal an allen Ecken und Enden. Unterm Strich das fatale Fazit: Failed Stadt Berlin! Und dennoch gibt es Hoffnung auf Besserung, denn die Politik hat 2018 den Weg in eine bessere Verwaltungszukunft geebnet. Berliner Verwaltung: ein Hauch von Veränderung Standortfaktor Verwaltung: Reformbedarf benannt Immer wieder hat sich die IHK Berlin in den vergangenen Jahren mit kon­ struktiven Vorschlägen in die Debatte zur zukunftsfähigen Aufstellung der Berliner Verwaltung eingeschaltet. Zuletzt wurde zu Beginn des Jahres 2018 gemeinsam mit der Stiftung Zukunft das Positionspapier „Zukunfts­ fähiges Berlin – Beitrag der Berliner Verwaltung für ein modernes Stadt­ management“ veröffentlicht. Dieses enthält konkrete Vorschläge, wie dysfunktionale Strukturen, Personal­ management und die technische Infra­ struktur in der Verwaltung moderni­ siert werden können. In 30 Gesprächen mit Senatoren, Staatssekretären und Abgeordneten hat sich die IHK Berlin auf dieser Basis im letzten Jahr für effizientere und leistungsfähigere Strukturen und eine Ausweitung der digitalen Verwaltungsangebote eingesetzt. Und diesmal scheint die schon von Cato dem Älteren beschworene Macht der Wiederholung gegriffen zu haben. Denn trotz nach wie vor großer Behar­ rungskräfte in der Berliner Politik verdichten sich die Anzeichen, dass 2018 das Jahr des Aufbruchs und der Startpunkt für tiefgreifende Reformen gewesen sein kann. Verwaltungsmodernisierung: erste Schritte eingeleitet Mit der Benennung eines Staatssekre­ tärs für Verwaltungsmodernisierung in der Senatskanzlei im April 2018 wurde der IHK-Forderung nach Bündelung von Verantwortlichkeit an zentraler Stelle für dieses wichtige Thema Rech­ nung getragen. Vor dem Hintergrund des großen Handlungsdrucks hat der Senat zudem bereits im September 2017 die „Steuerungsgruppe zur Verbesserung der gesamtstädti­ schen Verwaltungssteuerung“ unter Vorsitz des ehemaligen Vorstands der Arbeitsagentur, Heinrich Alt, ins Leben gerufen. Die Rahmenbedingungen für tiefgreifende Verwaltungsreformen sind also so gut wie nie zuvor. Es wird höchste Zeit zu handeln, denn Mega­ trends wie Digitalisierung, Globalisie­ rung und der demografische Wandel verlangen gerade von der Berliner Verwaltung schnelle Antworten im Sinne der Berliner Unternehmer. Debatte um moderne Verwaltung durch frische Impulse belebt Der Steuerungsgruppe um Heinrich Alt ist es gelungen, die Debatte um die Modernisierung der Berliner Verwaltung neu zu beleben und reformwilligen Politikern in Senat und Bezirken Rückenwind zu geben. Dies Jahresbericht 2018  d 02 THEMEN 40 STANDORTFAKTOR VERWALTUNG

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