Jahresbericht 2018

Metropolregion Berlin-Brandenburg mit ihren Potenzialen zu wenig wahrgenommen. Ein eingeschränkter Blick allein auf das Zentrum der Stadt versperrt allzu sehr die Sicht auf die Lösungsmöglichkeiten, die eine intensivierte Zusammenarbeit der beiden Länder in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg bieten würde. So ist zum Beispiel eine Verkehrswende in der Stadt ohne die Einbeziehung des Nachbarlandes kaum möglich, denn soll die Logistik für die Versorgung der Stadt verändert werden, so müssen die Verteilerzentren im Umland mitein­ bezogen werden. Auch ließe sich der Druck auf den Wohnungsmarkt senken, wenn durch gemeinsame Mobilitäts­ konzepte die umliegenden Gemeinden attraktiver für die in Berlin Beschäf­ tigten würden. Elektrofahrzeuge, die den Schadstoffausstoß in Berlin senken würden, müssten in Brandenburg ihre Ladeinfrastruktur finden. Um diese und viele weitere Potentiale zu heben, hat sich die IHK Berlin zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit den Brandenburger Kammern den politischen Fokus stärker auf die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der beiden Länder zu lenken. Andere deutsche Metropolregi­ onen sind erheblich weiter und nutzen die Symbiose aus Fläche und Metro­ pole zur Gestaltung von Stadtentwick­ lung und Wirtschaftsförderung. Für eine integrierte Clusterpolitik stark gemacht Wie nie zuvor sind wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand an die Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und dessen Umwandlung in ökonomisch erfolg­ reiche Innovationen gekoppelt. In Berlin-Brandenburg, dem größten wissenschaftlichen Hotspot Europas, Position zur Metropolregion ihk-berlin.de/metropolregion-bb Bau- und Immobilienbranche weiterhin unter Druck Die Bau- und Immobilienbranche bleibt in der wach­ senden Stadt ganz besonders gefragt. Doch auch bei guter Konjunktur muss die Branche weiterhin schwierige Marktbedingungen meistern, die von zunehmender Flächenkonkurrenz und hohen Baukosten geprägt sind. Es bleibt notwendig, dass die Verfügbarkeit von Bauland durch eine schnellere Erweiterung des Angebots auch für private Investoren seitens des Landes erhöht wird. Eine weitere, enorme Herausforderung für die Unternehmen der Branche ist der Fachkräftemangel: Die Bauwirtschaft ist davon im aktuellen Vergleich stärker als die Gesamt­ wirtschaft betroffen. In der Konjunkturumfrage der IHK Berlin im Herbst 2018 bewerteten 97 Prozent der Unternehmen der Bauwirtschaft den Fachkräftemangel als wirtschaftliches Risiko für ihre Geschäftsentwicklung. Gleichzeitig ist die Branche, gerade auch im Zuge der Digitalisierung, gefordert, neue Wege beispielsweise zum kostengünstigen Bauen zu gehen. BRANCHE d BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT  16 Jahresbericht 2018  d 02 THEMEN REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK

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