Berliner Wirtschaft nach der Corona-Vollbremsung
3 Überblick über die Lage Nie zuvor wurde die Berliner Wirtschaft zu einer derartigen Vollbremsung gezwungen wie in diesen Tagen: 95 Prozent aller Berliner Unternehmen leiden unter der Corona-Krise. Fast alle Betriebe haben Umsatz und Aufträge eingebüßt; bei vielen ist das Geschäft inzwi- schen völlig zum Erliegen gekommen. Es ist eine Mischung aus öffentlichen Verordnun- gen, sorgenvoller Nachfragezurückhaltung und genereller Ungewissheit, durch die Berlins Unternehmen mit einem nie da gewesenen gleichzeitigen Zusammenbruch von Nachfrage und Angebot konfrontiert wurden, dessen Ende noch nicht abzusehen ist: 44 Prozent der Unternehmen rechnen damit, mindestens die Hälfte ihres Umsatzes einzubüßen – auf das ganze Jahr 2020 gerechnet, nicht nur auf ein oder zwei Monate. Der bisher florierende Arbeitsmarkt der Hauptstadt wird sich auf einen Schock einstellen müssen: Mehr als die Hälfte der Unternehmen will Personal abbauen. Zwar federt die Kurzarbeit, die bereits zwei von drei Betrieben nutzen, den unmittelbaren Schaden ab. Aber da Ungewissheit über den Verlauf und die Dauer der Epidemie herrscht und niemand abzuschätzen vermag, wie sich Konsumlaune und Kaufkraft in den ersten Post-Coro- na-Monaten entwickeln werden, wird manches Unternehmen zum Mittel der Entlassung gezwungen sein. Die Hilfsinstrumente, die Politik auf Landes- und Bundesebene schnell bereitgestellt haben, verhindern bisher das Schlimmste; Kurzarbeitergeld, Soforthilfen und Steuer-Stun- dungen ermöglichen vielen Unternehmen das Überleben. Aber noch gibt es Förderlücken, die es zu schließen gilt. Spüren Sie negative Auswirkungen der Corona-Krise auf Ihre Geschäfte? rund 95% der Unternehmen spüren negative Auswirkungen der Corona-Krise Ja Nein 95,3 % 4,7%
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