Berliner Wirtschaft 10/2020

IHK-Umfrage Kurzarbeit und Weiterbildung – wer nutzt das Angebot? Qualifizierung ist wichtig für die betriebliche Zukunftssicherung Grafik: BW Quelle: IHK Berlin Gerade in der Krise bleibt Kompetenzaufbau ein wich- tiger Teil der betrieblichen Zukunftssicherung, wie das Maßnahmenpaket „Quali- fizieren statt Entlassen“ der Finanzkrise und die aktuelle Kurzarbeitregelung zeigen. Zwar steht Weiterbildung der Lösung akuter Existenz- probleme nach, dennoch ist sie ein wichtiger Katalysator der (Nach-)Krisenbewälti- gung. Da die bisherige Erfah- rung zeigt, dass vor allem kleine undmittlere Unterneh- men eher selten dieses Ange- bot kennen beziehungsweise ihnen die Umsetzung beson- ders schwerfällt, will die IHK es genauer wissen und ruft zur Teilnahme an ihrer Online-Kurzumfrage auf. due FOTO: GETTY IMAGES/MASKOT Weitere Informationen ihk-berlin.de/ kurzumfrage_wb Auszubildende nach Lebensalter Ausbildungsplatzsuchende bei der Arbeitsagentur sind im Schnitt gut 19 Jahre alt Jabkob Schmachtel, IHK-Ausbildungs- beratung Tel.: 030 / 315 10-338 jakob.schmachtel@ berlin.ihk.de Nicht erst seit dem Shutdown fra- gen sich Ausbildungsbetriebe: Wie erreichen wir potenzielle Azubis? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Projektes, dessen Ergeb- nisse vielleicht kurz überraschen und am Ende einfache Lösun- gen bieten. Durch die finanzielle Unterstützung von Jobstarter plus konnte ein kleines Team der IHK Berlin zwei Monate lang Markt- forschung betreiben. Dafür wur- den Studien, IHK-eigene Daten sowie Interviews ausgewertet, die mit verschiedenen Zielgrup- pen geführt wurden. Die wichtigste Erkenntnis: Die Gruppe der Bewerber ist sehr heterogen. Ausbildungssuchende bei der Arbeitsagentur sind im Schnitt 19,44 Jahre alt. Neuazubis bei der IHK Berlin sind hingegen 21,06 Jahre alt. Daraus folgt, dass die Azubi-Suche weder kalenda- risch noch inhaltlich auf Schul- abgänger ausgerichtet werden muss. IHK-Unternehmen gelingt es zu 40 Prozent, Studienzu- gangsberechtigte für eine Aus- bildung zu gewinnen. Nur 20 Prozent der Suchenden bei der Arbeitsagentur haben Abitur oder Fachhochschulreife. Dochwo können Ausbildungs- betriebe für sich werben? Infor- mationen zur Ausbildung sucht die Zielgruppe über Suchmaschinen wie Google, mit Abstand gefolgt von YouTube. Unternehmen, die ausbilden wollen, sollten also im Internet leicht zu finden sein. Die Erkenntnis, besser googlebar zu sein, werden auch die Partner am Ausbildungsmarkt umsetzen und die gemeinsame Website ausbil- dung.berlin aufsetzen. Und wer beeinflusst die Berufswahlentscheidung? Das reale Umfeld! Eltern und Freunde sind die wichtigsten Ratgeber. Lie- feranten, Dienstleister, Kunden können also alle in diese Ratge- berrolle kommen. Daher sollten Unternehmer selbst zu Influencern werden und auch privat bewusst sehr positiv über das Thema Aus- bildung sprechen wie auch über die Erfolge von Azubis. schma Älter als gedacht Die Gruppe der Auszubildenden ist inzwischen sehr heterogen. Betriebe brauchen neues Azubi-Marketing IHK-Whitepaper Studienergebnisse und Tipps für Ihr Azubi-Mar- keting können Sie hier anfordern: benjamin. maischak@berlin.ihk.de 15 33* 31 29 27 25 23 19 17 21 0 400 800 1200 1600 * 34 Jahre und älter: 141 insgesamt 55 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 10 | 2020 FACHKRÄFTE | Kompakt

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