Berliner Wirtschaft Mai 2020

sis profitabel.“ Damit ist das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gemeint. Entsprechend überrascht der Anstieg der im MDAX gelisteten Aktie des Berliner Kochboxlie- feranten nicht: Der Kurs legte zwischen Anfang des Jahres und Ostern um fast die Hälfte zu. Auch Foodly verkauft momentan viele Koch- boxen. Anders als bei Hellofresh können Kun- den bei dem Berliner Start-up auch ohne Abo Lebensmittel bestellen. Anhand der persönli- chen Vorlieben und der gewünschten Personen- anzahl schlägt Foodly direkt auf der Startseite der dazugehörigen App zahlreiche Rezepte vor. Neben den Zutaten für die ausgewählten Rezepte können Nutzer gleichzeitig Produkte für denWochenein- kauf in den Warenkorb legen. Geliefert werden die Zutaten dann von Lebensmittellieferdiens- ten wie Bringmeister oder Food.de. Das Berliner Start-up wirft einen Blick nach vorne. „Mit den Lockerungen der Beschränkungen wird auch der Ansturm auf den Online-Lebens- mittelhandel wieder etwas nachlassen“, vermutet Hannes Kübel, Gründer von Foodly. „Aber ich bin davon überzeugt, dass sich der Online-Handel mit Lebensmitteln durch Corona fest etabliert hat.“ Nach Überzeugung des Unternehmens ist die Akzeptanz in der Breite nun vorhanden, und die Lebensmittel-Lieferung wird für viele eine nor- male Option sein. Gleichzeitig werden die The- men Kochen, Essen und Ernährung wieder in den Vordergrund rücken und nicht die sichere Ver- sorgung. „In unserem Fall ist das der Spaß in der Küche und die Inspiration auf dem Teller“, meint Kübel. „Und das ist gut so.“ ■ Lieferdienste für Lebensmittel können sich dieser Tage freuen – sie werden mehr genutzt denn je Neukundenanstieg verzeichnete der Berliner Lieferdienst Getnow deutschland- weit allein im März. Das Start-up bringt frische Lebensmittel bis vor die Haustür. 790% 39 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 05 | 2020

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