Berliner Wirtschaft 4/2018

40 AUS- & WEITERBILDUNG BERLINER WIRTSCHAFT 04/18 Auf der zweiten Ausbildungsmesse für Schulabgänger steckten Ausbilder, Per- sonalverantwortliche und Besucher die Köpfe eng zusammen – so intensiv wa- ren die Gespräche. Ein großer Schwarm Jugendlicher nutzte die Chance, sich bei einigen der 55 Unternehmen ganz genau nach ihrem Angebot von mehr als 1.400 freien Ausbildungsplätzen zu erkundi- gen. Die rund 2.000 vorab vereinbarten Kurzvorstellungsgespräche boten Schü- lern und Ausstellern einen optimalen Rahmen für ernsthafte Gespräche. JOBSNAP Matching-Messe für künftige Azubis – mit Shooting Reger Austausch: Elke Breitenbach, Jan Eder und Bernd Becking (v.r.) am Stand der Arbeitsagentur BESTE AUSBILDUNGSBETRIEBE Jetzt noch schnell bewerben! Seit Mitte März ist es wieder soweit: Ber- liner Betriebe können sich für die Aus- zeichnung „Berlins beste Ausbildungs- betriebe“ bewerben oder nominiert wer- den. ZumWettbewerb aufgerufen hat die Handwerkskammer Berlin gemeinsam mit der IHK Berlin. Gute Ausbildung muss heute vieles vereinbaren: Einfühlungsvermögen für die Azubis, Kreativität in den Lernme- thoden und Aufgeschlossenheit für die Digitalisierung der Arbeitsmittel und -methoden. Die Kammern wollen zei- gen, dass Berliner Ausbildungsbetriebe genau diese Aspekte beherzigen und da- mit hervorragende Ausbildung gestalten. Ausbildungsbetriebe können sich in neu zugeschnittenen Wettbewerbska- tegorien bewerben: „bis 49 Mitarbeiter“, „50–249 Mitarbeiter“, „mehr als 250 Mit- arbeiter“. Außerdemwerden auch in die- sem Jahr „Junge Unternehmen und Start- ups“ gesucht, die für die Ausbildung ihr Bestes geben. Bewerben können sich Unterneh- men noch bis zum 30. April unter www. beste-ausbildungsbetriebe.berlin ‹ BOES Mehr als 80 verschiedene Berufe hatten die Betriebe zu besetzen, von A wie Au- genoptiker bis Zwie Zerspanungsmecha- niker. Die allgemeinen Informationen zu den Berufen standen aber nicht imFokus, sondern für die jungen Besucher das ers- te Überzeugen von ihrer Motivation und Eignung für den erwählten Beruf. Da- mit ist auch das Ziel der Matching-Mes- se Jobsnap benannt: Künftige Schulab- gänger sollen zielgenauer mit den Fir- men zusammengebracht werden, um dem Bewerbungsprozess einen zusätzli- chen Schub zu geben. „Obwohl Berliner Unternehmen die Zahl der bereitgestell- ten Ausbildungsplätze in den vergange- nen zehn Jahren um 50 Prozent erhöht haben, gelingt es ihnen nicht, alle freien Plätze auch zu besetzen“, betont Jan Eder, IHK-Hauptgeschäftsführer. Ein Problem ist das schwindende Image der dualen Ausbildung. „Wir sehen das mit Sorge“, stellt Jan Eder zwar fest, verweist aber auch auf die zukunftsweisenden Ent- wicklungen, die in der dualen Ausbil- dung umgesetzt werden, darunter digi- tale Zusatzqualifikationen und neue Be- rufsbilder wie E-Commerce-Kaufmann. Die Jugendlichen konnten sich aber nicht nur für dieses neue Berufsange- bot bei den Beratern der Bundesagentur für Arbeit zusätzliche Vermittlungsvor- schläge geben lassen. Ein Bewerbungs- fotoshooting und -styling und nicht zu- letzt wertvolle Tipps für eine Top-Be- werbungsmappe machten den Service komplett. Von dem umfassenden Ange- bot der Ausbildungsmesse machte sich auch Arbeitssenatorin Elke Breitenbach ein genaues Bild und nutzte die Gele- genheit, ins Gespräch zu kommen. Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsfüh- rung der Regionaldirektion Berlin-Bran- denburg der Bundesagentur für Arbeit, dankte den Unternehmen, „insbesondere jenen, die ihr Lehrstellenangebot aufge- stockt haben und sich nicht nur Bewer- ber mit einem Eins-Komma-null-Abitur herauspicken“. ‹ BOES FOTO: GOENZ.COM BERLIN

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