Berliner Wirtschaft 4/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 04/18 34 IHK AKTUELL & SERVICE FOTOS: AMIN AKHTAR Z um jährlichen Treffen der von der IHK öffentlich bestellten Sachverständigen kamen An- fang März 150 Sachverstän- dige aller Wirtschaftsbereiche ins Lud- wig Erhard Haus. E-Justice und Online- präsenz waren in diesem Jahr die alles dominierenden Schlagwörter des gro- ßen Expertenplenums. Ute Witt, Vizepräsidentin der IHK, stellte die von IHK und DIHK veran- lassten Maßnahmen zur Anhebung der Gebührensätze im Justiz-Vergütungs- und -entschädigungsgesetz dar. Das Er- gebnis solle eine marktgerechte Vergü- tung für die Sachverständigen sein, die Sachverständigen im Umgang mit ihren gerichtlichen Auftraggebern. Dies mach- te Jan Schwalbe, Leiter des Referats elek- tronischer Rechtsverkehr und elektroni- sche Akte am Kammergericht, deutlich. Bereits heute kommuniziere die Justiz mit verschiedenen externen Partnern auf elektronischemWege. Seit dem 1. Januar könnten auch Sachverständige ihre Gut- achten elektronisch übermitteln, wenn diese mit einer elektronischen Signatur versehen seien. Hier soll zukünftig ein in der Entwicklungsphase befindliches elektronisches Sachverständigenpostfach die Kommunikationweiter vereinfachen. Aufseiten der Gerichtsbarkeit wird parallel an der Einführung der elektro- nischen Akte gearbeitet. Der Fahrplan sieht für das Jahr 2022 die weitgehen- de Nutzungspflicht des elektronischen Rechtsverkehrs vor. Wie eine qualifi- zierte elektronische Signatur für Sach- verständige ermöglicht werden kann, erfuhren diese ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung durch den Beitrag von Be- reichsleiterin Bettina Schoenau. Optimierung der Reichweite Als Freiberufler sind Sachverständige meist keine Gewerbetreibenden wie die Mitglieder der IHK, doch agieren sie gleichwohl unternehmerisch und sind auf wirksames Marketing angewiesen. Diesen Aspekt griff der Sachbuchautor Tom Weinand auf und veranschaulichte den Anwesenden, wie sie mithilfe vor- handener Online-Tools ihre Reichweite im Internet und ihre Kundenkontakte deutlich optimieren können. einer gesetzlichen Verpflichtung zur Er- stattung von Gerichtsgutachten unterlie- gen und insofern keine unverhältnismä- ßige wirtschaftliche Einbuße hinzuneh- men hätten, so Witt, die anschließend acht neu bestellte Sachverständige in ih- rem Zuständigkeitsbereich begrüßte. Kommunikation vereinfacht Großen Beifall unter den Anwesenden erhielten die Referenten, die kompetent und anschaulich das Thema Digitalisie- rung aufgriffen. Demnach erweist sich im Jahr 2018 die Öffnung der Berliner Ge- richte für die elektronische Kommuni- kation als wichtigste Neuerung für die Im Zeichen der Digitalisierung Großes Expertenplenum: Beim Treffen der öffentlich bestellten Sachverständigen im Ludwig Erhard Haus bestimmten die Themen E-Justice und Onlinepräsenz die Diskussion » Von Christina Nawrocki Wichtiges Forum: Etwa 150 Sachverständige nutzten das Treffen im Ludwig Erhard Haus, um sich zu informieren und auszutauschen. Vizepräsidentin Ute Witt sprach über eine marktgerechte Vergütung für Sachverständige

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