Berliner Wirtschaft 4/2018

EDITORIAL 03 BERLINER WIRTSCHAFT 04/18 FOTO: IHK BERLIN/OLIVER LANG Die Verwendung mancher Wörter löst sofort Debatten aus, weil jeder spontan eine Meinung dazu hat. Auf den zweiten Blick kann der Sachverhalt aber doch komplexer sein D ieser Tage braucht es oft nur die Nennung von Begriffen in einem bestimmten Kon- text, um eine lebhafte Debat- te auszulösen. Politiker mit Instinkt und ausgeprägtem Geltungsbedürfnis wis- sen, wie man „Begriffsbingo“ spielt, um tagelang die Schlagzeilen zu bestimmen. Darum möchte ich Ihnen einige Schlag- zeilen dieses Heftes mit Begriffen vor- stellen, zu denen jeder spontan eine Mei- nung hat: „Shoppingcenter“: Gibt’s schon viel zu viele, meinen Sie? Werden bald vom On- linehandel obsolet gemacht?Weit gefehlt, meinen da Experten, die in unserer Titel- geschichte zu Wort kommen. Durch viele Touristen und den stetigen Zuzug neuer Einwohner ist das Shoppingcenter noch lange nicht am Ende. Im Gegenteil. Es er- findet sich ständig neu und findet Wege, On- und Offlinehandel miteinander zu verbinden (ab S. 10). „Ausbildungsbürokratie“: Ausbilder und Azubis wenden viel Zeit für Papier- kram auf, anstatt sich auf die Vermittlung der Inhalte zu konzentrieren. Doch damit ist nun Schluss, denn mit unserem neuen Ausbildungsportal sind von der Vertrags- registrierung bis zur Kommunikation der Prüfungsergebnisse nahezu alle Vorgän- ge rund um die Ausbildung auch digi- tal zu haben. Das erleichtert allen Betei- ligten – auch uns – die Arbeit und lässt uns Zeit für das Wesentliche: Gute Aus- bildung (S. 38). Begriffsbingo EDITORIAL 4/2018 „Berliner Verwaltung“: ein leidiges The- ma, das Berliner Unternehmen mit drin- gend reformbedürftigen Zuständigkeiten, Prozessen und Personalstrukturen auf die Geduldsprobe stellt. Trotz nachvollzieh- barer Frustration zeichnen sich aber auch Verbesserungen ab. So präsentierte uns Schulsenatorin Sandra Scheeres bei un- serem Wirtschaftspolitischen Frühstück eindrücklich, wie sie Schulneubauten und Neueinstellungen von Lehrern vo- rantreibt und zugleich ein Qualitätsma- nagementsystem aufbaut, das Leistungs- kriterien aller 800 Berliner Schulen mit- einander vergleicht (S. 20). Wie man sieht, lohnt sich so mancher zweite Blick auf Themen, um unsere Vor- urteile zu überprüfen. Und in jedem Fall lohnt sich ein Blick in die neue „Berliner Wirtschaft“. Ihr JAN EDER ist seit 2003 Hauptgeschäfts- führer der IHK Berlin. Bereits seit 1992 ist der Jurist und Politologe bei der IHK tätig

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