Berliner Wirtschaft Februar 2021

Das Hotel Bett & Buch in Köpenick nutzt die Unterstützung der Verbundberatung, um eine Ausbildung im Betrieb zu ermöglichen von Anika Harnoth Baguette und Bücher W o findet man heutzutage noch die idyllischen Familienbetriebe? Unter- nehmen, die mit ihrem Charme und einem Gefühl von Heimat überzeu- gen, die man nicht über ein Markensymbol, son- dern über ein freundliches Gesicht definiert und denen ihre Mitarbeiter auch in Pandemiezeiten kostbar sind? In Köpenick gibt es so ein Unternehmen. Nur ein paar Schritte vom Dahme-Wasser entfernt präsentiert sich das familiengeführte Hotel Bett & Buch. Die Zimmer sind liebevoll restauriert und Schriftstellern gewidmet. Dieser Bezug kommt nicht von ungefähr. Viele Jahre war das heutige Hotel die Volksbücherei von Köpenick. Alexandra Zinnkann ist die buchbegeisterte Geschäftsführerin und Ausbilderin. Gemein- sam mit ihren Eltern betreibt sie das Hotel seit 2017. Schon zwei Jahre später – nach einemKon- takt im Regionalen Ausbildungsverbund Trep- tow-Köpenick – begann Sie mit der Ausbildung von Denise Zwick zur Fachkraft im Gastge- werbe. Mit Unterstützung der Verbundbera- tung Berlin beantragte sie die Förderung des Landes Berlin. Dem Betrieb werden so 30 bis 70 Prozent der Ausbildungsvergütung in der Erstausbildung erstattet, wenn die Aus- zubildenden keinen Schulabschluss oder die einfache Berufsbildungsreife besitzen. „Unsere Auszubildende Denise Zwick ist ein wichtiges Mitglied unseres Teams. Die geförderte Ausbildung ermöglicht es uns, sie trotz Schließung weiterhin zu beschäftigen“, so Alexandra Zinnkann. Aktuell ist demBetrieb die Beherbergung von Gästen nicht möglich, doch mit der haus- eigenen Baguetterie integriert die Familie ein wenig französisches Flair. So kann die Ausbildung im Außerhausverkauf weitergeführt werden. Unter anderen Umständen ist Alexandra Zinnkann offen für die Verbundausbildung. Inter- essierte Lehrlinge könnten in ihremkleinen Hotel Erfahrungen sammeln, die in einem großen Haus nicht vermittelt werden können. Wie auch bei der Beantragung der Fördermittel nimmt sie für die Organisation gern die Hilfe der Verbundberate- rinnen in Anspruch. So bleibt ihr die Zeit, sich dem alltäglichen Geschäft zu widmen. Treffend beschreibt sie die derzeitige Lage: „Eben weil wir ein Familienunternehmen sind, wäre es für uns unvorstellbar, diesen Betrieb aufzugeben. Die Hoffnung auf eine Normalität lässt uns weitermachen.“ ■ Informationen zur Verbundberatung verbundberatung-berlin.de marktplatz-verbundausbildung.de Kerstin Josupeit-Metzner, Projektleiterin Verbundberatung Tel.: 030 / 63 41 52-00 josupeit@verbund- beratung-berlin.de Ausbildung ohne Unterbrechung trotz Lockdown: Hotel-Chefin Alexandra Zinnkann (l.) und die Aus­ zubildende Denise Zwick FOTOS: AMIN AKHTAR, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG FACHKRÄFTE | Verbundberatung 38 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 02 | 2021

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