Berliner Wirtschaft 1/2021

Arbeitsrecht, Verpackung, Umsatzsteuer, Zoll, Incoterms – das IHK-Geschäftsfeld Service und Beratung unterstützt die Unternehmen auf vielen Gebieten. Im zehnten Teil der Serie geht es um das Thema Adressbuchschwindel von Dr. Alexandra Fock Wieso? Weshalb? Warum? Wer die IHK nicht fragt … Dr. Alexandra Fock, Wettbewerbsrecht Tel.: 030 / 315 10-823 alexandra.fock@ berlin.ihk.de Experten bieten Rat und Tat Beim IHK-Geschäftsfeld Service und Beratung erhalten Unternehmen wichtige Informationen. Das sind einige der Ansprechpartner: M it welchen Fragen richten sich IHK- Mitglieder an die Fachberater? Und wie gehen diese vor, damit Unterneh- mer schnell relevante Informationen erhalten? Hierum geht es in unserer Serie. Das Themenspektrum ist dabei groß: Von Arbeitsschutz bis Zollverfah- ren, vom Standard- bis zum Spezialfall ist alles dabei. Heute an dieser Stelle: Adressbuchschwindel. Freitag, 11:22 Uhr. Gerade frage ich mich, wie ich dieses Dauer- brenner-Thema für unser Magazin aufbereite, damit niemand mehr Geld für Fake-Rechnungen bezahlt. Da landet eine E-Mail im Posteingang. Betreff: „Betrugs- versuch“. Genau darum geht es! Regelmäßig erreichen uns Hinweise, in denen Mitglieder von dubiosen Rechnungen berichten, die ihnen kurz nach Eintragung im Handelsregister ins Haus flattern. Meistens kenne ich den Absender dieser Rechnungen bereits, oder es handelt sich um einen neuen Betrüger „am Markt“. Denn seit einigen Jahren nimmt die Zahl unseriöser Adressverzeichnisanbieter zu, die als Rechnungen aufgemachte Eintragungsangebote für Unternehmensverzeichnisse in Umlauf brin- gen. Zwei Arten von Schreiben gibt es: Entweder erhält der Adressat ein Schrei- ben mit Überweisungsträger, das aussieht wie die Rechnung einer öffentlichen Stelle, oder er erhält ein Schreiben nebst Formular, mit dem er die Richtigkeit bereits veröffentlichter Adressda- ten schriftlich bestätigen soll. Experten schätzen das Schadenspotenzial dieser Betrugsmasche auf 376 Mio. Euro jährlich. Damit wir Sie davor schüt- zen können, sammeln die IHKs, der DIHK sowie der Deutsche Schutzverband gegenWirtschaftskrimi- nalität (DSW) gemein- sam Informationen über diese Fake-Rechnun- gen. Wer sich bei einer Rechnung nicht sicher ist, sollte sich unbedingt an die IHK wenden. Wer betroffen ist, sollte auf keinen Fall die Rechnung bezahlen. Das Geld wäre verloren. Betroffene können Strafanzeige erstat- ten. Je mehr Strafanzeigen vorliegen, desto höher ist der Verfolgungsdruck. Und die Originalrech- nung sollte an den DSWgeschickt werden. Dieser übernimmt die strafrechtliche Verfolgung. Für englischsprachige Nutzer. Many disreputa- ble companies are using Commercial Register and directory entries to simulate business relations- hips for racketeering purposes. If you receive a dubious book publisher invoice please do not pay immediately but ask us for advice! Further infor- mation: ihk-berlin.de/warning-directory-fraud ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/ENIS AKSOY; FOTO: FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG Serie Die alltäglichen Fälle der IHK Folge 10 Adressbuchschwindel Weitere Informationen ihk-berlin.de/ adressbuchschwindel Jörg Bensmann, Sachverständigenwesen Tel.: 030 / 315 10-250 joerg.bensmann@ berlin.ihk.de Rafaela Schmidt, Veranstaltungen Tel.: 030 / 315 10-245 rafaela.schmidt@ berlin.ihk.de Mahshid Daryabegi, Export Tel.: 030 / 315 10-304 mahshid.daryabegi@ berlin.ihk.de SERVICE | Beratung 62 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 01 | 2021

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