Berliner Wirtschaft 1/2020
werkes der Siemens AG und errichtete in Ber- lin-Spandau den ersten reinen Logistikstandort des Unternehmens. Bei einem Gang über das Firmengelände in Neukölln erzählt Sohn Robert, sein erstes Pro- jekt als Mitgeschäftsführer sei der Umbau von drei Produktionshallen gewesen. „Wir haben die komplett leer und zugunsten eines besseren Pro- zessflusses wieder neu eingeräumt.“ Zudem seien die Arbeitsplätze ergonomischer gestaltet wor- den. Der Junior deutet auf Hub-Tische, die zum Nageln der unterschiedlich großen Kisten rauf- und runtergefahren werden können. Für den 30-Jährigen mit Bachelor in Wirt- schaftswissenschaften und Master in Logistik ist auch Energieeffizienz ein wichtiges Thema: „Wir haben als Erstes die Dächer in den Hallen ausgetauscht“, erzählt er. Dank zehn Zentime- ter dicker Paneele ist es jetzt dort – bei gleicher Heizleistung – etwa fünf Grad wärmer. Zudem wird die Elektrik immer wieder auf den neues- ten Stand gebracht. In diesem Zusammenhang sind alle Lampen, die nachts außerhalb der Hallen dasWerksgelände beleuchten, ausgewechselt worden. „Dabei haben wir 2000-Watt-Halogenstrahler gegen 90-Watt- LED-Lampen ausgetauscht“, so der Junior. Das Unternehmen spare dadurch immense Mengen an Strom. Die fünfte Generation kann kommen Wenn die beiden Geschäftsführer mal ein paar Jahre in die Zukunft schauen, sagt der Senior: Es sei zwar schwierig vorherzusagen, wie sich Berlin als Wirtschaftsstandort wandeln werde. Aber was sicher immer gebraucht werde, sei Logistik – und damit auch die Lagerhaltung für Firmen. „Da sehe ich eine Zukunft drin, das werden wir weiter aus- bauen.“ Und was die Verpackungen anbelangt: Es wird ihm zufolge immer Produkte geben, die eine Kiste brauchen – auch aus Holz. Generell meint Sohn Robert: „Wir sind in jedemFall bestrebt, noch flexibler auf die sich wandelnden Gegebenheiten zu reagieren.“ Sein Vater wird noch eine gewisse Zeit an Bord bleiben und ihm dann das Unternehmen überlas- sen. Robert Fritze selbst hat auch schon einen klei- nen Sohn. Er möchte ihn in einigen Jahren fragen, ob er Lust hat, die Firma Clemens Fritze Industrie- verpackungen einmal zu übernehmen. „Ich werde ihn zu nichts zwingen“, sagt Robert und ergänzt: Er selbst habe seinerzeit auch „keinerlei Zwang empfunden“. Und das sei gut so gewesen. ■ Das Portfolio von Clemens Fritze Industriever- packungen ist groß: Es reicht von der Fertigung von einfachen Industrie- kisten bis hin zur individuellen Verpackungslösung per Hand, etwa für Kunstwerke oder Spezialteile. Ein weiteres Standbein: Produktionslogistik und Lager- verwaltung Rainer Fritze Geschäftsführer Clemens Fritze Industrieverpackungen In der Logistik sehe ich eine Zukunft, das werden wir weiter ausbauen. FOTOS: CHRISTIAN KIELMANN, CLEMENS FRITZE (2) 38 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 01 | 2020
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